Mexiko-Stadt Auch wenn der Großteil der Welt den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verurteilt, auf seine Vasallen in Lateinamerika kann sich Wladimir Putin verlassen. Kuba, Venezuela und auch Nicaragua, allesamt auch wirtschaftlich abhängig von Russland, stehen in dem Konflikt fest an der Seite von Moskau.
Die linksnationalistischen und ausgesprochen autoritären Regierungen Kubas, Nicaraguas und Venezuelas bezeichnen den Überfall als legitim. „Will die Welt, dass Präsident Putin tatenlos zusieht und auf die Verteidigung seines Volkes verzichtet?“, fragte Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro noch vor der Invasion in einer Fernsehansprache, in der er das „US-Imperium und die Nato“ für das verantwortlich machte, was an der russisch-ukrainischen Grenze passieren könnte.
Nach Beginn des Krieges drückte Caracas zwar „Besorgnis über die Verschärfung der Krise“ aus, schrieb die Schuld daran aber dem westlichen Militärbündnis Nato zu.
Nicaraguas Staatschef Daniel Ortega befürwortete ausdrücklich die Anerkennung der Separatistengebiete Donbass und Luhansk: „Diese Entscheidung von Präsident Putin eröffnet die Möglichkeit, dass diese Scenario keine großen Folgen haben wird“, sagte Ortega und schloss sich der russischen Sichtweise des Konflikts an.
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Sowohl Managua als auch Caracas sind für Russland wichtige Brückenköpfe im Hinterland der USA, ein politisches Gewicht, auf das Moskau besonderen Wert legt und das Wladimir Putin sich einiges kosten lässt. Sowohl Nicaragua als auch Venezuela sind aufgrund weitreichender Sanktionen des Westens auf Alliierte wie Russland angewiesen.
Um das klarzustellen: Artikel 84 besagt, dass die Particular person, die über dieses Thema spricht, der Präsident ist. Und der Präsident heißt Jair Messias Bolsonaro. Punkt. Jair Bolsonaro
Das gilt insbesondere und schon sehr lange auch für Kuba. Nach einem Gespräch zwischen Putin und seinem kubanischen Amtskollegen Miguel Díaz-Canel Ende Januar, in dem sie die „Stärkung der bilateralen Beziehungen“ beschlossen, besuchten kurz vor dem Überfall auf die Ukraine zwei hochrangige russische Delegationen die Insel.
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Es ging um die Schulden, die Kuba bei Russland hat. Man handelte bei diesen Treffen eine Neustrukturierung der jüngsten Verbindlichkeiten in Höhe von 2,3 Milliarden Greenback aus. In der Folge stellte sich Havanna im Ukrainekonflikt an die Seite Moskaus.
Noch vor dem Angriffskrieg gegen das Land ließ das kubanische Außenministerium verlauten: „Die US-Regierung droht Russland seit Wochen und manipuliert die internationale Gemeinschaft bezüglich der Gefahren einer angeblich drohenden Invasion der Ukraine.“ Es betonte das „Recht Moskaus, sich selbst zu verteidigen“.
Weniger eindeutig positionierte sich Brasilien. In dem Land, dessen rechtsradikaler Staatschef Jair Bolsonaro gerade erst bei Putin zu Besuch battle, hat das aggressive Vorgehen des Kreml offenbar einen internen Konflikt ausgelöst. Nachdem Vizepräsident Hamilton Mourão die Invasion deutlich kritisiert hatte, wurde er von seinem Chef zurückgepfiffen: „Um das klarzustellen: Artikel 84 besagt, dass die Particular person, die über dieses Thema spricht, der Präsident ist. Und der Präsident heißt Jair Messias Bolsonaro. Punkt“, sagte er in einem Social-Media-Video.
So berichtet das Handelsblatt über die Entwicklungen im Ukrainekrieg:
Noch überraschender das Bekenntnis Mexikos. Das Land, das sich sonst aus internationalen Konflikten heraushält oder mit dem neuen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador bisweilen weird Ansichten vertritt, positionierte sich klar gegen den Krieg. „Wir haben es ohne Zweifel mit einer Invasion zu tun“, erklärte Außenminister Marcelo Ebrard über den Kurznachrichtendienst Twitter. „Wir verurteilen die Invasion der Ukraine durch eine Macht wie Russland aufs Schärfste.“
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