Boris Nadeschdin wollte Wladimir Putin bei der Präsidentschaftswahl in Russland herausfordern. Jetzt wurde seine Kandidatur abgewiesen.
Der Putin-Gegner Boris Nadeschdin darf eigenen Angaben zufolge nicht bei der Präsidentschaftswahl in Russland im kommenden Monat kandidieren. Die Wahlbehörde habe seine Kandidatur abgewiesen, erklärte Nadeschdin am Donnerstag in Onlinediensten. Nadeschdin, ein Kritiker der russischen Offensive in der Ukraine, kündigte an, die Entscheidung vor Gericht anfechten zu wollen.
Laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti hat die Wahlkommission insgesamt 9.147 Unterschriften für ungültig erklärt. Insgesamt sollen 60.000 der insgesamt 104.734 eingereichten Unterschriften überprüft worden sein.
Kritik an Ukraine-Krieg
Als ein von einer Partei nominierter Kandidat musste Nadeschdin 100.000 Unterschriften in mindestens 40 russischen Regionen sammeln, um bei der Wahl vom 15. bis 17. März antreten zu können. Präsident Wladimir Putin, der sich entschieden hat, als Unabhängiger und nicht als Kandidat der Regierungspartei „Einiges Russland“ anzutreten, benötigt 300.000 Unterschriften. Seinen Anhängern zufolge hat er bereits über 3,5 Millionen gesammelt.
Putins Sieg gilt zwar als sicher. Nadeschdin hat jedoch einige Beobachter mit seiner scharfen Kritik an dem von der Regierung als „spezielle Militäroperation“ bezeichneten Krieg gegen die Ukraine überrascht. Kürzlich kritisierte er nach zahlreichen Heizungsausfällen im kalten Winter, dass Russland es sich leisten könnte, mehr für seine Bürger auszugeben, wenn es nicht so viel Geld ins Militär stecken würde.