Die große, internationale Lösung:
Die kann nur Zinédine Zidane heißen. Der dreimalige Weltfußballer, Weltmeister von 1998 und Europameister von 2000, ist auch als Trainer längst ein internationaler Star. Der 51-Jährige führte Real Madrid von 2016 bis 2018 zu drei Champions-League-Titeln, trainierte die „Königlichen“ von 2019 bis 2021 bereits ein zweites Mal.
Zuletzt, als über einen sofortigen Nachfolger für Tuchel diskutiert wurde, war aus Frankreich noch klar zu vernehmen, dass ein Engagement in München für ihn nicht infrage komme. Stattdessen wird Zidane immer wieder Interesse am Posten des französischen Nationaltrainers nachgesagt, den sein früherer Teamkollege Didier Deschamps momentan noch besetzt.
Mit der auf den Sommer vertagten Tuchel-Trennung haben sich die Vorzeichen, wie aus Frankreich zu hören ist, nun aber komplett verändert. Die Bayern haben sich und ihren potenziellen Trainerkandidaten damit nämlich vor allem eins verschafft: Zeit. Und damit den Ball auch zu Zidane gespielt. Dass er damit umzugehen vermag, hat er schon als Spieler eindrucksvoll bewiesen. Zidane soll eine mögliche Liaison mit Bayern grundsätzlich reizvoll finden und den Klub auf einer Stufe mit Real Madrid einordnen.
Zidane und der FC Bayern ist mittlerweile mehr als nur ein Tuschel-Thema, sondern eigentlich fast schon die logische Lösung. Zudem sagte Zidane am Montag Sky Italia über eine Trainer-Rückkehr: „Warum nicht? Alles kann passieren.“ Er wäre momentan frei, ausgeruht und würde eigentlich perfekt passen. Er muss es nur auch tatsächlich wollen und dem Rekordmeister ein entsprechendes Signal geben.
Ein Hindernis für den Franzosen, der auch fließend Spanisch und Italienisch spricht, könnten seine fehlenden Deutsch- und Englischkenntnisse sein. Dass das kein unüberwindbares Hindernis sein muss, hat Bayern schon mit der Verpflichtung von Pep Guardiola 2013 gezeigt. Max Eberl untermauerte das am Dienstag: „Deutsch oder Englisch sollte es schon sein, bei Französisch wird es bei mir schon ein bisschen dünner. Das ist auch ein Kriterium, aber kein Ausschlusskriterium. Ich will mich nicht zu sehr eingrenzen.“
Unter Guardiola hospitierte Zidane übrigens 2015 sogar schon mal an der Säbener Straße und machte sich sein eigenes Bild vom Klub. Wie Guardiola damals hätte auch Zidane jetzt noch ein paar Monate Zeit, um die Sprache zumindest ein wenig zu lernen. In München würde er mit Kingsley Coman, Dayot Upamecano und Mathys Tel zudem auf einige französische Spieler treffen. Ein Co-Trainer, der – wie etwa Dino Toppmöller, Willy Sagnol oder warum nicht sogar Franck Ribéry – beide Sprachen spricht, könnte ihm zusätzlich helfen.
t-online-Prognose zu Zidane: Bayern muss jetzt alles dafür tun, um Zidane von einem Wechsel nach München zu überzeugen und ihn zu bekommen. Er wäre die ganz große, internationale, die Pep-Lösung, mit der der Rekordmeister auch international ein Zeichen setzen und sich eindrucksvoll zurückmelden würde. Das wäre wirklich Bayern-like. Und deshalb kann und muss der neue Trainer nur Zinédine Zidane heißen. Es nicht zumindest zu versuchen, wäre fahrlässig.