Mehr als drei Jahre lang kämpfte Carla von Hessen mit dem Fast-Food-Konzern um vier McDonald’s-Restaurants in Ingolstadt. Nun kam es zu einer Einigung.
Im Mai 2020 verunglückte Prinz Otto von Hessen bei einem Motorradunfall tödlich. Seine Frau Carla, mit der er vier gemeinsame Kinder hat, musste nicht nur den privaten Verlust verkraften – auch beruflich änderte sich für die Prinzessin plötzlich alles. Seit 2016 hatte sie mit ihrem Mann vier McDonald’s-Filialen in Ingolstadt geführt. Nach dessen Tod beanspruchte die Witwe als Alleinerbin die Weiterführung der Geschäfte – stieß jedoch auf Widerstand des Fast-Food-Konzerns.
McDonald’s stellte ihre Eignung als Franchise-Nehmerin infrage, wollte die ursprünglich bis 2034 geltenden Verträge vorzeitig kündigen. Man sei eine Geschäftsbeziehung mit ihrem verstorbenen Mann eingegangen, nicht mit Carla von Hessen. Und ein Franchise könne man nicht so einfach vererben, lautete die Begründung damals. Der Konzern wollte die Familie auszahlen – die Prinzessin lehnte ab.
Carla von Hessen gibt McDonald’s-Restaurants ab
Carla von Hessen zog vor Gericht, ein langwieriger Rechtsstreit begann. In der Zwischenzeit entbrannte in den Ingolstädter Restaurants ein regelrechter Kleinkrieg zwischen den von McDonald’s eingesetzten Managern und der Prinzessin. Die Geschäfte wurden zuletzt von Carla von Hessen kommissarisch geführt, doch nicht alle Einnahmen flossen in ihre Tasche. Sämtliche Karten-Zahlungen liefen auf Treuhandkonten, wurden von McDonald’s einbehalten.
Am Mittwochabend kam es der „Wirtschaftswoche“ und der „Bild“ zufolge vor dem Oberlandesgericht München schließlich zu einem Vergleich. Der Fast-Food-Konzern muss der Prinzessin eine Summe von insgesamt 14,2 Millionen Euro zahlen. Carla von Hessen muss im Gegenzug alle vier Filialen bis Ende 2023 an McDonald’s übergeben.