Für ein Krabbenbrötchen zahlt man an den Landungsbrücken nun schon mal 15 Euro. Da machen nicht alle Gastronomen mit. Eine bekannte Kette reagiert.
Ein Krabbenbrötchen am Hafen genießen – das machen sowohl Hamburger als auch Touristen gerne. Doch für diesen Genuss muss man in diesem Jahr deutlich mehr bezahlen als noch in den Vorjahren, an den Landungsbrücken bietet ein Geschäft den Klassiker etwa mittlerweile für rund 15 Euro an.
Bei dieser Preisexplosion machen jedoch nicht alle Gastronomen im Norden mit. Dem „Abendblatt“ teilte die bekannte Restaurant-Kette Gosch mit, dass man wegen der enormen Preise für Krabben seit mittlerweile rund einem Monat auf das Fischbrötchen im Angebot nahezu aller Filialen verzichten würde.
Die hohen Preise könne man den Kunden schließlich nur schwer erklären. In Hamburg betreibt Gosch drei Filialen, deutschlandweit rund 25. Nur in den Sylter Filialen kann man noch ein Krabbenbrötchen von Gosch noch bekommen – und das, gemessen an den Hamburger Verhältnissen, für geradezu spottbillige 6,50 Euro.
Hintergrund für die Preisexplosion ist die offenbar geringe Menge an Krabben, die die Nordseefischer während der vergangenen Krabben-Saison auf hoher See ergattern konnten.
Preis für Krabben hat sich verdoppelt
Die Erzeugergemeinschaft der Krabbenfischer hatte schon zum Jahresende von einer „durchwachsenen Saison“ gesprochen. Das erste Halbjahr 2023 sei geradezu „katastrophal“ gelaufen, danach habe es nur eine leichte Besserung gegeben. Insgesamt sei die Fangmenge mit 7.000 bis 8.000 Tonnen im Jahr 2023 deutlich unter den Mengen früherer Jahre geblieben und die Lagerbestände entsprechend niedrig.
Zum Vergleich: Zwischen den Jahren 2000 und 2018 habe die Flotte im Schnitt zwischen 12.000 und 13.000 Tonnen nachhause gebracht. Das hat auch Folgen auf den Preis: Dem „Abendblatt“ sagte der Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft nun: „Im vergangenen Jahr lag der Krabbenpreis pro Kilo bei 6 Euro, inzwischen werden zwischen 12 und 14 Euro fällig.“
Die Gründe für die knappen Krabben im Meer seien vielfältig, heißt es in der Bilanz – der Trend zu geringeren Fängen scheine sich aber zu verfestigen.