Der Dacia Spring kommt ab Sommer mit einem neuen Look daher. Auch unter der Haube gibt es Änderungen – aber vor allem der Preis überrascht.
Das Wichtigste im Überblick
Der Spring ist Dacias erstes E-Auto – und ein Erfolgsmodell: Mehr als 31.000 Exemplare des kleinen Stromers hat Renaults Günstig-Tochter in Deutschland verkauft. Aber optisch passte er nicht richtig in die Produktpalette der Rumänen, die in den vergangenen Jahren immer selbstbewusster und mit Mut zur Kante (wie beim neuen Duster) auftrat: zu rund war der kleine Stromer, ein bisschen zu schlicht, etwas unmodern. Das hat einen Grund: Bevor der Spring 2021 in Deutschland startete, war er schon zwei Jahre lang in China als Renault K-ZE erhältlich. Dort wird er übrigens von Renault-Kooperationspartner Dongfeng gebaut.
Nach einem kleineren Facelift 2022 gibt es jetzt eine Radikalkur für den günstigsten Stromer Deutschlands. Auch wenn Dacia selbst von einem „neuen Spring“ spricht: An einigen wichtigen Punkten hat sich nichts verändert.
Die Optik: Selbstbewusster und moderner
Deutlich selbstbewusster als bisher ist die Optik: weniger rund, dafür mit großen Schriftzügen, dem aktuellen Markendesign in der Frontpartie und schärfer ausgearbeiteten Formen – beispielsweise an der Fronthaube und dem Heck mit einem markanten dunklen Streifen zwischen den Rückleuchten. Laut Pressematerial gibt es nur ein Bauteil, das am Spring nicht verändert wurde: nämlich das Dach. Auf Chrom und einen Dachgepäckträger verzichtet der Kleinwagen komplett.
Wo einen bisher im Innenraum der Charme der 2010er-Jahre umwehte, gibt es nun einen vollständig digitalen Tacho mit sieben Zoll und zusätzlich in den höheren Versionen ein hoch angebrachtes zentrales Display mit zehn Zoll und Navifunktion. Sowohl Materialien als auch die Farbpalette haben die Entwickler überarbeitet: So rahmen weiße Elemente das Kombiinstrument, den Wählhebel für das Automatikgetriebe und die Türablagen ein. Die mittleren Lüftungsdüsen werden ebenfalls farbig umrahmt – je nach Ausstattungsversion in Hellgrau, Rot oder Olivgrün. Darüber hinaus hat sich auch an der Funktionalität etwas verbessert: Das Lenkrad ist nun höhenverstellbar.
Technik: Nicht überall besser als bisher
Trotz der optischen Änderungen: Der Spring ist sowohl bei den Maßen als auch bei der Technik beinahe gleich geblieben. 3,70 Meter lang (vorher: 3,73 Meter), unter eine Tonne schwer (Top-Version „Extreme“: 984 Kilo, sechs mehr als bisher). Der Kofferraum fasst 308 bis 1.004 Liter, als Zubehör lässt sich auch ein sogenannter „Frunk“ mit 35 Litern Volumen unter der Vorderhaube einbauen: Das Wort setzt sich aus „Front“ und „trunk“ (englisch für Kofferraum) zusammen und sorgt für zusätzlichen Stauraum, beispielsweise für das Ladekabel.
Bei den Assistenten hat Dacia nachgerüstet – auch aufgrund der neuen Regelungen in der EU: Mit an Bord sind nun ein Notbremssystem (innerorts/außerorts mit Fahrzeug-, Fußgänger-, Radfahrer- und Motorraderkennung), Verkehrszeichenerkennung mit Geschwindigkeitswarnung, Einparkhilfe hinten, Notbremssignal, Spurwechselwarnung, Spurhalteassistent, Aufmerksamkeitswarner und Notruf (eCall). Damit dürften sich die Chancen erhöhen, ein besseres Crashtestergebnis zu erzielen als zur Einführung 2021: Dort erhielt der Spring nur einen von fünf Sternen – nicht nur wegen des Insassenschutzes (49 Prozent Erfüllungsgrad), sondern auch aufgrund von fehlenden Assistenzsystemen.