„Es war einmal“ – so fangen Märchen an. Auch das der Costa Smeralda, die vor mehr als 60 Jahren von einem Prinzen gegründet wurde.
In den 1960er-Jahren entdeckt ein junger arabischer Prinz einen fast unberührten Küstenstreifen im Nordosten Sardiniens. Es ist kein glamouröser Fischerort wie an der Côte d’Azur in Frankreich, keine von Künstlern geprägte Mittelmeerinsel. Hier gibt es nur Sträucher, Felsen und Hirtenpfade. Und doch sieht Prinz Karim Aga Khan IV., Erbe einer mächtigen Dynastie und Visionär mit feinem Gespür für Stil, in dieser kargen Landschaft etwas, das andere übersehen: das Potenzial für eine exklusive Enklave – geschaffen für jene, die viel Geld und eine Sehnsucht nach Schönheit mitbringen.
Die örtlichen Bauern und Schafhirten, tief verwurzelt in einer harten, landwirtschaftlich wenig ertragreichen Realität, verkaufen das steinige Küstenland bereitwillig. Der Boden, zu karg für den Ackerbau, wechselt für ein paar Millionen Lira den Besitzer – umgerechnet ein paar Tausend D-Mark. Der Prinz verspricht, die Landschaft zu respektieren. Und tatsächlich: Statt Hotelburgen entstehen harmonisch eingebettete Villen, statt Massentourismus ein Ort für die Elite. Die Costa Smeralda ist geboren.
Schon bald wird sie zum Rückzugsort der Reichen und Schönen. In Porto Cervo, dem Herzstück der Küste, liegt der exklusive Yachthafen. Designer-Boutiquen, Sternerestaurants und Luxusresorts bieten eine diskrete Kulisse für Weltstars, Magnaten und Modemacher. Hier logiert man nicht; man residiert.
Namen wie Beyoncé und Jay-Z, George Clooney, Leonardo DiCaprio, Madonna oder Elton John tauchen regelmäßig auf den Gästelisten Porto Cervos auf. In den Hotels werden schon einmal bis 30.000 Euro pro Nacht gezahlt. Manche Berühmtheiten, wie Giorgio Armani, besitzen eigene Anwesen in den Hügeln oberhalb der Bucht.
Im vergangenen Jahr wurden der Shooting-Star der Tennisszene, Jannik Sinner, und seine damalige Freundin Anna Kalinskaja an der Küste gesichtet. Der Ex-Herthaner Kevin Prince Boateng heiratete hier 2016 seine damalige Freundin Melissa Satta.
Der Ort ist eine gefragte Mischung aus natürlicher Schönheit, architektonischem Feingefühl und internationaler Exklusivität.
Was fehlt, ist die weit zurückreichende Geschichte, die sonst Orte in Italien umweht und Menschen in aller Welt fasziniert. Aga Khan hat deshalb dafür gesorgt, dass eine architektonische Geschichte entsteht: Gemeinsam mit den Architekten Michele Busiri Vici, Luigi Vietti und Jacques Couëlle entwarf er die Kirche Santa María di Stella Maris am Hafen von Porto Cervo und begründete das sogenannte „neosardische“ Konzept der Costa Smeralda.