Die Polizei sucht nach einem versuchten Mord nun im eisigen Wasser der Pegnitz nach Spuren. Was sich die Beamten durch die Aktion erhoffen.
Was hat sich Ende Januar auf einem Spielplatz in Nürnberg ereignet? Diese Frage versucht die Polizei am Mittwoch zu klären. An einem Sonntag Ende Januar ist ein 36-Jähriger auf einem Spielplatz im Stadtteil Eberhardshof mit einem spitzen Gegenstand angegriffen und schwerverletzt worden – mutmaßlich von zwei Männern. Von den Tätern und ihrer Waffe fehlt jede Spur. Deshalb taucht die Polizei seit Mittwochmorgen in der drei Grad kalten Pegnitz ab.
Der Verdacht der Beamten: Die Täter könnten nach der Bluttat Richtung Fuchslochwelle an der Pegnitz geflüchtet sein. Deshalb sind auch genau dort die Polizeitaucher im Einsatz und suchen in vier Metern Tiefe den Grund ab. „Die Sicht dort ist quasi null“, sagte ein Polizeisprecher zu t-online.
Keine Sicht: Taucher tasten Flussbett mit der Hand ab
Zentimeter für Zentimeter tasten sie sich in der Pegnitz voran. Die Polizisten dabei auf das sogenannte Leinensuchverfahren. Dafür wird ein Seil von zwei beschwerten Bojen am Grund gehalten. Mit der einen Hand hangeln sich die Taucher an der Leine entlang, mit der anderen Hand tasten sie den Grund des Flusses ab. Wenn sie einen verständigen Gegenstand finden, bringen sie ihn an Land. Finden sie nichts, versetzen die Leine ein Stück und das Spiel beginnt von vorne.
Die Ermittler hoffen, die Tatwaffe auf dem Pegnitzgrund zu finden. Diese könne – so der Polizeisprecher – eventuell die Beamten auch zu den Verdächtigen führen. Ob es sich bei der Waffe um ein Messer oder einen anderen Gegenstand handelt, wollte der Sprecher noch nicht sagen.
Polizei setzt Belohnung aus
Insgesamt sind zwölf Polizisten in den Einsatz gebunden. Aktuell sind nur zwei von ihnen im Wasser, bei Bedarf könnten aber bis zu acht abtauchen. Der Polizeisprecher kündigte gegenüber t-online an, dass bald auch Fahndungsplakate mit Beschreibung der beiden Täter veröffentlicht werden sollen. Die Polizei will für Hinweise eine Belohnung von 5.000 Euro aussetzen.
Der 36-Jährige musste unmittelbar nach der Tat in einer Klinik notoperiert werden. Mittlerweile sei er aber „über den Berg“. Die Polizei geht nach aktuellem Kenntnisstand davon aus, dass sich Opfer und Täter vor dem brutalen Angriff auf dem Spielplatz nicht kannten.