Die AfD hält ihren Bundesparteitag in der Essener Grugahalle ab. Bis zu 100.000 Gegendemonstranten wollen die Veranstaltungen stören. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Samstag, 29. Juni, 10.43 Uhr
Immer wieder geraten AfD-Gegner und Polizisten vor der Grugahalle aneinander, stehen sich teilweise Auge in Auge gegenüber. Die Demonstranten werden via Mikro aufgerufen, die Polizei nicht zu bedrängen. Oft richte sich der Zorn der Demonstranten nicht mehr gegen die AfD, sondern gegen die Polizei, berichtet eine Reporterin vor Ort. Des Weiteren wird erneut versucht, die Polizeisperren zu durchbrechen.
Samstag, 29. Juni, 10.31 Uhr
AfD-Chefin Alice Weidel eröffnet in der Grugahalle den Parteitag. Zu den Gegendemos vor der Halle sagt sie: „Das, was sich da draußen abspielt, hat mit Demokratie nichts zu tun.“ Scharf kritisiert sie auch den Essener CDU-Bürgermeister Kufen. „Dass es ein Verwaltungsgericht braucht, um Ihnen Demokratie zu erklären, ist unwürdig“, so Weidel. Nun aber sei die Partei in der Grugahalle. „Denn wir haben ein Recht wie alle anderen politischen Parteien auch, einen ordentlichen Parteitag abzuhalten.“
Samstag, 29. Juni, 10.20 Uhr
Vor Beginn des AfD-Bundesparteitags in Essen hat es laut Polizei mehrere gewalttätige Aktionen von Gegnern der Partei gegeben. „Demonstranten haben sich teilweise vermummt und Einsatzkräfte angegriffen“, berichtete die Polizei. Es habe bereits mehrere Festnahmen gegeben. Die Polizei appellierte an Demonstranten, „sich von Gewaltaktionen und Störern fernzuhalten“.
Aktivisten versuchten am Samstagvormittag, die Anreise von Delegierten zum Parteitag zu verhindern. Mehrere Bundestagsabgeordnete berichteten, sie seien von der Polizei am Hotel abgeholt und zum Veranstaltungsort gebracht worden. Andere wurden einzeln unter starkem Polizeischutz zur Halle geleitet, bedrängt von Demonstranten. Einige Delegierte gelangten aber auch zu Fuß völlig unbehelligt zur Grugahalle.

Samstag, 29. Juni, 9.10 Uhr
Auf ihrem Weg zur Grugahalle werden mehrere AfD-Politiker von den Demonstranten aufgehalten. „Wir sind sehr erfolgreich, den AfD-Parteitag zu stören“, sagt eine Demonstrantin mit schwarzer Cappy zu t-online. „Wir setzen ein starkes Zeichen“, sagt sie weiter und die Menge ruft immer wieder: „Ganz Essen hasst die AfD.“
Bei der Begleitung eines Politikers setzt die Polizei Schlagstöcke ein. Auf Videos ist zu sehen, wie ein Beamter einen Demonstranten tritt. Die Menge grölt: „Ohne Helm und Knüppel seid ihr nichts.“
Samstag, 29. Juni, 8.31 Uhr
Das Bundesamt für Verfassungsschutz, das die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall einstuft, blickt an diesem Wochenende wohl aus zwei Gründen mit Interesse nach Essen: Erstens könnten ihm die Abstimmungen über politische Kursänderungen und das Spitzenpersonal bei der AfD Erkenntnisse dazu liefern, wie groß der Einfluss der Rechts-außen-Strömung in der Partei im Moment ist. Zweitens werden unter den zahlreichen Gruppen, die sich zu den Gegendemonstrationen angemeldet haben, auch einige erwartet, die der Inlandsgeheimdienst dem linksextremistischen Spektrum zuordnet.
Zuvor hatte es Ankündigungen für Blockaden gegeben, um eine Anreise der AfD-Delegierten zum Parteitag zu verhindern. In der Szene gab es nach Angaben von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) auch sogenannte Aktionstrainings, in denen dies geübt wurde. Die Polizei hat allerdings klargemacht, dass sie eine Blockade nicht dulden werde und einen ungestörten Verlauf des Parteitags ermöglichen wolle.