US-Cops fuhren 800 Kilometer
Polizei lässt Ziege schlachten: Mega-Entschädigung
Aktualisiert am 07.11.2024 – 16:30 UhrLesedauer: 2 Min.
Nicht nur Trump beschäftigt die US-Medien derzeit. Auch die Geschichte einer Ziege und eines kleinen Mädchens schafft es in die Schlagzeilen.
Ziege Cedar ist tot – und nichts wird sie je zurückbringen. Dafür erhalten ein kleines Mädchen und seine Familie jetzt allerdings eine hohe Entschädigung: 300.000 Dollar, umgerechnet rund 280.000 Euro.
Der Fall macht in den USA Schlagzeilen. Renommierte Zeitungen wie die „Washington Post“ und die „New York Times“ widmen ihm ausführliche Artikel. Die Entschädigung muss das Büro des Sheriffs im kalifornischen Shasta County zahlen. Dem Vergleich vorausgegangen war ein jahrelanger Rechtsstreit.
Das Geld geht an Jessica Long und ihre Tochter. Das Kind war neun Jahre alt, als sich 2022 das Drama um Ziege Cedar ereignete. Die Familie hatte das Tier einige Monate zuvor gekauft, um an einem Programm zur Förderung der Entwicklung des Mädchens teilzunehmen.
Das Kind sollte die Ziege Cedar aufziehen und dadurch sein Selbstvertrauen und seine Lebenskraft stärken; zuvor waren drei Großeltern des Mädchens gestorben. Von Anfang an war geplant, die Ziege nach einer Weile wieder zu versteigern. Aber als es so weit war, konnte sich Jessica Longs Tochter jedoch nicht von ihr trennen. Die Aussicht, dass Cedar auf der Schlachtbank enden könnte, war zu schrecklich. Das Kind weinte bitterlich neben dem Gehege des Tiers.
Die Organisatoren der Versteigerung blieben trotzdem hartherzig. Und das, obwohl der prominente Käufer der Ziege, Kaliforniens republikanischer Senator Brian Dahle, Berichten zufolge zustimmte, den Kauf zu annullieren. Auch, dass Jessica Long alle entstandenen Kosten begleichen wollte, stimmte die Organisatoren nicht um. „Eine Ausnahme würde unserer Jugend nur zeigen, dass sie sich nicht an Regeln halten muss“, erklärte die Geschäftsführerin des örtlichen Messezentrums.
Jessica Long beschloss, die Ziege Cedar zu verstecken. Sie brachte das Tier von der Messe zu einer weit entfernten Farm.
Dort spürte die mittlerweile eingeschaltete Polizei Cedar auf. Die Beamten nahmen das Tier mit, es wurde später geschlachtet. Laut „New York Post“ fuhren die Cops dafür insgesamt rund 800 Kilometer in Kalifornien herum – allerdings waren sie wohl nur mit einem Durchsuchungsbefehl für eine andere Farm ausgestattet. Dies nutzte Familie Long als Hebel für den Rechtsstreit.
Unterstützt wurden die Longs dabei von der gemeinnützigen Tierrechtsorganisation Advancing Law for Animals. „Wir können hier keine Gerechtigkeit erlangen, weil Cedar nie wieder nach Hause kommen kann“, sagte deren Mitbegründerin Vanessa Shakib der „Washington Post“. „Aber wichtig ist, dass wir sicherstellen, dass so etwas nie wieder einer anderen Familie passiert und dass die Regierungsbeamten verstehen, dass Tiere kein Eigentum sind. Sie sind Familienmitglieder.“