Seit Jahrzehnten kann ein Dortmunder Mordfall nicht gelöst werden. Nach der Ausstrahlung im ZDF gibt es nun neue Hinweise – darunter einen besonders brisanten.
Seit rund 37 Jahren sucht die Dortmunder Polizei nach dem Mann, der die Prostituierte Sylvia Beerenberg vom Straßenstrich in der Nordstadt mitgenommen – und dann getötet hat. In einem weiteren Fall soll der Unbekannte eine damals 16-Jährige mit seinem schwarzen Mercedes mitgenommen und später dann an einem Feldweg mit einem Messer schwer verletzt haben.
Womöglich kommt durch die Ausstrahlung des Falls im ZDF nun tatsächlich neue Bewegung in die Ermittlungen: Zum Ende der Sendung berichtete der bayerische LKA-Beamte Fabian Puchelt, der stellvertretend für die Dortmunder Polizei noch einmal über den aktuellen Stand informierte, Cerne und den ZDF-Zuschauern, dass allein während der Live-Sendung 30 Hinweise hereingekommen seien, die möglicherweise bei der Klärung des Verbrechens helfen werden können.
Puchelt: „Was extrem spannend für uns ist, dass Hinweise dabei waren, die das Phantombild betroffen, es waren aber auch Hinweise dabei, die aus dem Rotlichtmilieu selber, die eher selten der Fall ist.“ Herausragende Bedeutung für die Ermittler dürfte auch der Anruf einer Frau aus dem Ruhrgebiet gewesen sein, den der Ermittler erwähnte: Sie habe der Dortmunder Polizei berichtet, dass ihr etwa Ende der 80er-Jahre in Dortmund etwas Ähnliches widerfahren sei wie den beiden verschleppten Frauen.
Die Anruferin, so Puchelt, habe nun ihren damaligen Angreifer in dem Telefonat so beschrieben, dass er dem Phantombild des mutmaßlichen Prostituierten-Mörders ähneln dürfte. Die Frau habe den Vorfall damals aber nicht zur Anzeige gebracht – eine völlig neue Spur für die Dortmunder Polizei also. Konkreter wurde Puchelt während der Live-Sendung jedoch nicht.
Schon zuvor hatte sich Gregor Schmidt, Leiter der Dortmunder Mordkommission, in der ZDF-Sendung optimistisch gezeigt, dass seine Ermittler die neuen Hinweise der ZDF-Zuschauer schnell abarbeiten werden können: „Durch diese DNA, die wir da gefunden haben (gemeint sind die DNA-Spuren eines Mannes an einer Getränkedose in der Nähe eines der beiden Tatorte, Anm. d. Red.), kann ein Tatverdacht schnell ausgeräumt oder auch erhärtet werden.“