In einem packenden WM-Kampf gegen Oleksandr Usyk musste sich Tyson Fury am Ende geschlagen geben. Im Anschluss wählte der Brite Worte, die irritierten.
Nach einem packenden Duell und einem starken Kampf-Comeback gegen Tyson Fury im saudi-arabischen Riad ist der ukrainische Boxer Oleksandr Usyk nun der unumstrittene Schwergewichts-Champion. Er trägt seit der Nacht von Samstag auf den Sonntag die WM-Titel der wichtigen Verbände IBF, WBO, WBA und WBC, daneben noch jenen der IBO. Den Sieg holte Usyk sich denkbar knapp nach geteilter Punktentscheidung.
Fury hatte den WBC-Gürtel verteidigt, den der britische Skandalboxer gegen seinen Kontrahenten nun aber verlor. Nach dem Kampf sprach der 35-Jährige beim übertragenden Streaminganbieter DAZN über den Jahrhundertkampf. Dabei wollte er sich die Niederlage nicht eingestehen – und irritierte zusätzlich mit einer Aussage zum Ukraine-Krieg.
Furys Vorwurf: „Auf der Seite des Landes im Krieg“
„Ich glaube, ich habe gewonnen“, wurde Fury deutlich. „Er hat ein paar Runden gewonnen, aber ich die meisten.“ Von den drei Kampfrichtern hatte einer Fury tatsächlich vorne gesehen (114:113). Die beiden anderen Offiziellen legten sich aber auf Usyk fest (115:112 und 114:113) – und entschieden damit den Kampf.
Dann legte Fury mit einem indirekten Vorwurf nach: „Sein (Uskys, Anm. d. Red.) Land ist im Krieg“, polterte er. „Die Leute sind auf der Seite des Landes, das sich im Krieg befindet.“ Offenbar fühlte er sich ungerecht behandelt, witterte womöglich eine Verschwörung hinter der Wertung des Kampfes.
Seitdem im Februar 2022 vom russischen Präsidenten Wladimir Putin befohlenen Angriffskrieg auf die Ukraine befindet sich das Land im Ausnahmezustand. Die Nato und Europäische Union stehen dabei auf der Seite der Ukrainer, unterstützen das Land unter anderem finanziell sowie mit Ausrüstung und Waffen.
Fury bekommt derweil die Chance, sich seinen Titel zurückzuholen. Er kündigte an, die im Vertrag verankerte Rückkampf-Klausel ziehen zu wollen. Usyk nahm die Revanche noch im Ring an. Ein zweites Duell ist für Herbst zu erwarten.