„Ich hab‘ genauso viel gesehen wie immer“
Reporter mit peinlichem Patzer – Sportlerin reagiert humorvoll
21.02.2025 – 14:17 UhrLesedauer: 2 Min.
Bei der Paraski-WM gewann die Österreicherin Veronika Aigner zweimal Gold. Aber nicht nur das. Mit ihrer humorvollen Schlagfertigkeit sorgte sie für einen denkwürdigen Interview-Moment.
Mitte Februar räumte Skifahrerin Veronika Aigner bei den Paraski-Weltmeisterschaften in Maribor (Slowenien) kräftig ab. Zunächst sicherte sich die 22-Jährige den WM-Titel im Riesenslalom bei den sehbehinderten Frauen. Anschließend ließ sie Gold im Slalom folgen.
Nach dem Slalom, bei dem es sehr nebelig war, stellte sie sich mit ihrer Schwester Elisabeth, die als Nicht-Sehbehinderte als Begleitperson und Guide mit Veronika fährt, zum Interview beim ORF im Zielbereich. Dort ereignete sich eine kuriose Situation, als Aigner bewies, dass sie nicht nur eine erstklassige Skifahrerin, sondern obendrein auch noch schlagfertig ist.
Wegen des schlechten Wetters ging der Reporter auf die schlechten Sichtverhältnisse ein, fragte: „Ein Thema war auch die Sicht. War das für Sie heute ein großer Unterschied?“
Das Problem: Die Frage stellte er nicht Begleitfahrerin Elisabeth, sondern ihrer fast vollständig erblindeten Schwester Veronika. Die aber ließ sich nicht beirren, antwortete trocken: „Ich hab‘ genauso viel gesehen wie immer, deswegen muss ich die Frage eigentlich an die Lisi (Schwester Elisabeth, d. Red.) weitergeben.“
Die musste schmunzeln, sagte: „Ich habe schon überlegt, ob wir nicht einen Positionswechsel machen, aber ich glaube, so hat’s gepasst.“
Der Reporter des österreichischen Senders hatte ganz offensichtlich die beiden Schwestern verwechselt und dürfte diesen Fauxpas so schnell nicht vergessen.
Die österreichische Satire-Talkshow „Willkommen Österreich“ griff den Interview-Ausschnitt vor wenigen Tagen auf – ganz zur Freude der Aigner-Schwestern, die den Clip bei Instagram kommentierten: „Schlagfertigkeit kann man nicht kaufen. Wir haben es zu ‚Willkommen Österreich‘ geschafft“.
Veronika Aigner leidet seit ihrer Geburt an einer Sehbehinderung. In einem Krone-Interview sagte sie kürzlich: „In der Nähe sehe ich etwas besser, in der Ferne sehr verschwommen, ich habe 13 Dioptrien, das lässt sich mit Brille nicht kompensieren. Mein linkes Auge ist inaktiv. Ich sehe Farben und Konturen, keine Details. Das Gehirn kompensiert, meine anderen Sinne sind sehr geschärft.“ Vor allem auch ihr Sinn für Humor.