Mallorca gilt als Lieblingsinsel der Deutschen. Hier finden Sie die aktuellen Nachrichten von der Insel, die auch als 17. Bundesland bezeichnet wird.
Das Wichtigste im Überblick
Was auf Mallorca passiert, interessiert auch in Deutschland. Neuerungen für Urlauber, das Wetter und Verkehrsmeldungen finden Sie hier in unserem Newsticker.
++ Palma-Bürgermeister will absolutes Alkoholverbot (30.05.2024) ++
Der Bürgermeister von Palma hat mit seiner Forderung nach drastischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Auswüchse des Massentourismus auf der spanischen Urlaubsinsel für Aufsehen gesorgt. Jaime Martínez hatte vor Journalisten einen Maßnahmenkatalog präsentiert, der unter anderem eine Begrenzung der Zahl der Urlauber, der Mietwagen, der Kreuzfahrtschiffe und der Ferienwohnungen sowie auch eine Erhöhung verschiedener Gebühren vorsieht. Die „Mallorca Zeitung“ (MZ) spricht von „Knallhart-Regeln“.
Die Vorschläge seien überraschend, sie zeigten aber, dass inzwischen auch die konservativen Politiker „ein ‚Weiter so‘ in der Tourismuspolitik nicht mehr wollen“, analysierte die MZ. Es wird vermutet, dass Martínez sich Venedig als Vorbild nimmt. Die italienische Lagunenstadt hat etwa zwischen 25. April und 5. Mai ein „Eintrittsgeld“ für Tagesbesucher kassiert. In einer zehntägigen Testphase wurde eine knappe Million Euro eingenommen. Palmas Bürgermeister nannte keine Vorbilder, betonte aber, seine Vorschläge seien „unverzichtbare und dringende Maßnahmen, um das Zusammenleben zu verbessern.“
Die meisten seiner Vorschläge kann Martínez, der auch für den vor allem von deutschen Touristen besuchten Ballermann verantwortlich ist, allerdings nicht im Alleingang durchsetzen. Er benötigt dafür die Zustimmung anderer Behörden, sei es des Inselrates, der Regierung der Balearen oder sogar der spanischen Zentralregierung in Madrid.
Der konservative Politiker wollte seine Vorschläge zunächst am Donnerstagabend bei einem Treffen der Regierung der Balearen mit Politikern und Vertretern von verschiedenen Interessenverbänden zur Debatte bringen.
Das fordert Martínez im Einzelnen:
- neue Gästebetten in der privaten Ferienvermietung verbieten,
- höhere Strafen für Lokale verhängen, die eine übermäßige Verschmutzung verursachen,
- Einschränkungen bis hin zu Verboten von Partybooten und größeren Kreuzfahrtschiffen,
- doppelte Gebühren für Kreuzfahrturlauber,
- Begrenzung der Anzahl an Urlaubern, die in einer Gruppe durch die Stadt geführt werden dürfen,
- Beschränkung der Zufahrt von Mietwagen in die Innenstadt,
- ein absolutes Alkoholverbot auf den Straßen der gesamten Gemeinde, einschließlich der deutschen Urlauberhochburg Playa de Palma,
- verstärkte Präsenz der Orts- und Nationalpolizei.
++ Demo gegen Sauftourismus und Wohnungsnot (26.05.2024) ++
Im Zentrum von Palma sind am Samstagabend tausende Menschen zu einer Großdemonstration gegen den Massentourismus und die Wohnungsnot zusammengekommen, berichtet die „Mallorca Zeitung“. Die Polizei bezifferte die Teilnehmer auf 10.000, die Veranstalter sprachen gar von 25.000 Menschen.
Initiator der Demonstration unter dem Motto „Mallorca no es ven“ (Mallorca steht nicht zum Verkauf) war die Bürgerinitiative Banc de Temps de Sencelles. Einige der Demonstranten hatten sich mit bunten Hemden, Sandaletten und Sonnenhüten provokativ als Touristen verkleidet und zogen bei ihrem Protestmarsch über die Avenidas, die Rambla, den Carrer Riera bis zur Flaniermeile Passeig des Born.
Immer wieder waren Rufe wie „Els meus fills a on viuran?“ (Wo werden meine Kinder leben?) oder „Qui estima Mallorca no la destrueix“ (Wer Mallorca liebt, zerstört es nicht) zu hören, berichtet die Zeitung weiter. Der Protest richtet sich vor allem gegen die steigenden Preise für Mietwohnungen. Vor allem der Zweithaus-Tourismus und die Vermietung von Ferienwohnungen trieben die Immobilienpreise immer höher – wodurch sich die Wohnungsnot auf der Insel immer weiter verschärfe.
++ Banyalbufar drosselt Wasserverbrauch (22.05.2024) ++
Die Sommersaison hat noch gar nicht richtig begonnen, da wird in der ersten mallorquinischen Gemeinde schon das Wasser knapp. Der Ort Banyalbufar in der Bergregion Tramuntana hat Urlauber und Einwohner dazu aufgefordert, ihren Wasserverbrauch drastisch einzuschränken. Das berichtet die „Mallorca Zeitung“.
In Banyalbufar laufe ab sofort nur noch zwischen 16 und 23 Uhr Trinkwasser aus den Hähnen, heißt es. Zudem habe die Gemeindeverwaltung den Wasserkonsum von Einwohnern und Urlaubern auf 75 Liter pro Tag beschränkt. Pools dürften nicht mehr aufgefüllt werden.
Des Weiteren gelte ein Verbot, Gärten und Beete zu wässern. „Es tut uns sehr leid, dass es dazu kommen musste, aber wir haben keine Wahl“, erklärte Bürgermeisterin Leonor Bosch laut der Zeitung.
++ Wallfahrtsort betreibt illegales Hotel (18.05.2024) ++
Gegen das Bistum Mallorca laufen Ermittlungen wegen eines illegalen Hotels. Wie die „Mallorca Zeitung“ sowie das katholische Nachrichtenportal „Kirche + Leben“ berichten, haben Inspekteure des Finanzamtes ein Strafverfahren eingeleitet. Sie sehen es als erwiesen an, dass in der Pilgerstätte Lluc in der Gemeinde Escorca unzulässigerweise ein Hotel betrieben wird.
Es werde auf mehreren Reisebuchungsplattformen, darunter booking.com, angepriesen. Dabei sei mit Vorzügen geworben worden, die nichts mit dem Glauben oder der Religion zu tun hätten. Das Problem: Der Wallfahrtsort in der Bergregion Tramuntana besitzt nur die Lizenz zum Betreiben einer Pilgerstätte, die gegen einen Obolus Unterkünfte anbietet.