Schwere Zeiten für Marc-André ter Stegen: der Torwart wurde beim FC Barcelona aussortiert. Um seinen WM-Stammplatz zu sichern, ist er wohl zum Wechseln gezwungen.
Was für eine strapaziöse Sommerpause für den deutschen Nationaltorwart Marc-André ter Stegen: Nach einem Patellasehnenriss kämpfte er sich zurück und spielte im Juni nach über 200 Tagen Verletzungspause zwei Nations-League-Spiele für Deutschland. Doch ein ähnliches Comeback wie im DFB-Team wird es bei seinem Klub, dem FC Barcelona, aller Voraussicht nach nicht geben.
Nun steht ter Stegen vor der Wahl: Geht er beim spanischen Meister als degradierte Nummer drei in die Saison oder wechselt er noch den Klub? Das Problem: Wenige Wochen vor dem Saisonstart haben die allermeisten Vereine schon Klarheit auf der Torwartposition. Das sind seine Wechseloptionen.
Ein Transfer zu dem türkischen Klub, bei dem nun auch DFB-Kollege Leroy Sané spielt? Durchaus denkbar. Wie das spanische Portal „Sport“ berichtet, hat „Gala“ Interesse an einer Verpflichtung des deutschen Keepers. Demnach möchten die Türken für die nächsten vier Jahre einen Stammtorwart verpflichten – und sind dafür sogar bereit, ter Stegens jetziges Gehalt noch etwas zu erhöhen. Allerdings nur unter einer Bedingung: Wenn Barça ihn ablösefrei ziehen lässt. Das scheint trotz einer Restvertragslaufzeit von drei Jahren nicht komplett ausgeschlossen, weil der Klub das hohe Gehalt sparen möchte.
Nicht nur ein türkischer, sondern auch ein französischer Topklub soll an einer Verpflichtung ter Stegens interessiert sein: die AS Monaco. Nach einer Saison, die die hohen Erwartungen mit Platz drei in der Ligue 1 nicht erfüllen konnte, sucht der Klub aus dem Fürstenstaat nach Stabilität auf der Torhüterposition. Für die Verantwortlichen in Monaco gilt ter Stegen als attraktive Option. Dort wäre der Deutsche in prominenter Gesellschaft: Monaco verpflichtete in diesem Sommer mit Paul Pogba, Eric Dier oder Ansu Fati überaus bekannte Spieler.
Moritz Nicolas (19 Spiele), Jonas Omlin (12), Tiago Pereira Cardoso (5) und Tobias Sippel (1) – verletzungsbedingt musste Borussia Mönchengladbach in der vergangenen Bundesliga-Saison vier Torhüter einsetzen. Am meisten zu überzeugen wusste Nicolas mit immerhin fünf Zu-Null-Spielen. Der 27-Jährige fiel zum Saisonende aber verletzt aus.
Da käme doch eine Verpflichtung von ter Stegen gerade recht. Der Keeper würde für Nostalgie im ansonsten unromantischen Fußballbusiness sorgen, schließlich spielte er schon in der Jugend für die „Fohlen“ und etablierte sich dort im Herrenfußball, bestritt 108 Bundesligaspiele für Gladbach. Zudem ist Mönchengladbach sogar sein Geburtsort.
Klarer Nachteil beim Bundesligaklub: Ter Stegen würde nicht international spielen. Reicht ein Stammplatz bei einem durchschnittlichen Bundesligaklub oder muss er international spielen, um bei der WM 2026 das deutsche Tor zu hüten? Diese Frage müsste er mit Bundestrainer Julian Nagelsmann klären.
Auch der englische Traditionsverein Manchester United ist durchaus vorstellbar als neuer Klub ter Stegens. United-Stammkeeper André Onana hat sich eine hartnäckige Oberschenkelverletzung zugezogen und fällt mindestens für die gesamte Vorbereitung, wahrscheinlich aber auch für die ersten Premier-League-Spieltage aus. Hinzukommt, dass der kamerunische Schlussmann im Old Trafford nie so richtig überzeugen und längst nicht seine hohe Ablösesumme von 55 Millionen Euro rechtfertigen konnte.