Israel will seine angekündigte Rafah-Offensive offenbar einschränken. Die Ausrüstung eines Journalisten wurde zeitweise von Sicherheitskräften beschlagnahmt. Mehr Informationen im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Irland und Spanien schließen sich Norwegen an
9.16 Uhr: Irland wird Palästina als Staat anerkennen. Der Schritt erfolge gemeinsam mit Norwegen und Spanien, teilt der irische Premierminister Simon Harris in Dublin mit.
Norwegen wird Palästina als Staat anerkennen
8:38 Uhr: Norwegen wird Palästina als Staat anerkennen. Die Anerkennung werde zum 28. Mai erfolgen, teilte der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre am Mittwochmorgen mit.
Berichte: Israel beugt sich bei Rafah-Offensive dem US-Druck
6.44 Uhr: Israel hat sein umstrittenes militärisches Vorgehen in Rafah im Süden des Gazastreifens Medienberichten zufolge an die Forderungen der verbündeten USA nach begrenzten Einsätzen angepasst. „Man kann durchaus sagen, dass die Israelis ihre Pläne aktualisiert haben. Sie haben viele der Bedenken, die wir geäußert haben, berücksichtigt“, zitiert die Zeitung „Times of Israel“ einen ranghohen Beamten der US-Regierung.
Auch die „Washington Post“ hatte zuvor berichtet, Israel habe nach Gesprächen mit der US-Regierung beschlossen, die Pläne für eine Großoffensive in der an Ägypten grenzenden Stadt aufzugeben und stattdessen in einem begrenzteren Rahmen vorzugehen. Ein früherer Plan, zwei israelische Armee-Divisionen in die Stadt zu schicken, werde nicht weiterverfolgt, berichtet die US-Zeitung unter Berufung auf namentlich nicht genannte US-Beamte.
In Rafah will Israels Führung die letzten dort vermuteten Bataillone der islamistischen Hamas zerschlagen. Rafah ist nach mehr als sieben Monaten Krieg die letzte noch halbwegs intakte Stadt im abgeriegelten Gazastreifen. Die USA lehnen eine große israelische Bodenoffensive dort ab. Israels Armee begann vor zwei Wochen einen Bodeneinsatz im Osten der Stadt. Laut der „Times of Israel“ haben nach jüngsten Schätzungen des Militärs seither etwa 950.000 Palästinenser Rafah verlassen. Derzeit sollen sich demnach noch rund 300.000 bis 400.000 Zivilisten dort aufhalten. Vor dem Beginn des Einmarsches der israelischen Armee hatten mehr als eine Million Binnenflüchtlinge aus anderen Teilen des Gazastreifens in Rafah Schutz gesucht.
Israel weist Rückgabe von beschlagnahmter Journalistenausrüstung an
21.49 Uhr: Israel hat die umstrittene Beschlagnahmung von Ausrüstung der US-Nachrichtenagentur AP zurückgenommen. Der israelische Kommunikationsminister Schlomo Karhi erklärt, er habe eine vorherige Anweisung zur Unterbrechung eines Live-Streams aus dem Gazastreifen durch die Associated Press (AP) rückgängig gemacht. „Ich habe jetzt angeordnet, das Vorgehen abzubrechen und die Ausrüstung an die AP-Agentur zurückzugeben“, erklärt Karhi.
Wegen Sicherheitslage Lebensmittelverteilung in Rafah ausgesetzt
21.02 Uhr: Das UN-Hilfswerk für Palästina (UNRWA) hat die Lebensmittelverteilung in Rafah im Süden des Gazastreifens vorläufig ausgesetzt. Das schreibt die UN-Einrichtung auf der Plattform X. Zur Begründung wurden Lieferengpässe und die Sicherheitslage genannt.
In Rafah im Süden des Gazastreifens an der Grenze zu Ägypten dauert der israelische Militäreinsatz insbesondere im Osten der Stadt an. Ein Militärsprecher berichtet, dass erneut Terrorstrukturen zerstört und unterirdische Waffenlager entdeckt worden seien.
Nachrichtenagentur AP: Ausrüstung in Israel beschlagnahmt
19.19 Uhr: Israelische Regierungsbeamte haben Ausrüstung der Nachrichtenagentur AP beschlagnahmt und nach AP-Angaben eine Liveberichterstattung der Journalisten im Süden Israels unterbrochen. Als Begründung sei das neue israelische Mediengesetz angeführt worden, heißt es in einer Nachricht von AP auf der Plattform X.
Der israelische Informationsminister Schlomo Karhi schreibt auf X, Mitarbeiter seines Ministeriums hätten AP bereits in der vergangenen Woche gewarnt, dass kein Sendematerial an den katarischen Fernsehsender Al-Dschasira weitergegeben werden dürfe. Seine Mitarbeiter hätten eine Kamera beschlagnahmt, die Aktivitäten der Streitkräfte aufgenommen habe. Die Nachrichtenagentur habe „gesetzeswidrig“ Aufnahmen an Al-Dschasira weitergegeben.