Am Montagabend hatte Gundula Gause im Livefernsehen einen Schwächeanfall. Nina Ruge ist ihre Vorgängerin im „heute journal“. Sie kennt ähnliche Situationen.
Nach ihrem Schwächeanfall am Montagabend im „heute journal“ ist Gundula Gause wieder wohlauf. Sie hatte in der Sendung während des Nachrichtenblocks immer undeutlicher gesprochen und war schließlich nicht mehr im Bild zu sehen. Dunja Hayali erklärte daraufhin, dass es Gause schwindelig geworden sei. Sie beendete die Ausgabe allein, ohne ihre Co-Moderatorin.
Co-Moderatorin im „heute journal“ war auch Nina Ruge einst. Sie begrüßte auf dieser Position von 1989 bis 1994 zu der Nachrichtensendung. Von 1997 bis 2007 moderierte sie die inzwischen eingestellte ZDF-Boulevardsendung „Leute heute“. Sie kann sich gut in eine solche Situation hineinversetzen.
„Ich ahnte, was in ihr vorgegangen sein muss“
Auf Nachfrage von t-online erklärt die 67-Jährige: „Ich habe vier Jahre an genau ihrem Ort im Studio gestanden und so mitgelitten – und ahnte, was in ihr vorgegangen sein muss: ‚Durchhalten! Es irgendwie zu Ende bringen!'“ Ruge ist sich sicher, dass sich Gause nur auf ihren Schwindel habe konzentrieren können. Und erklärt: „Wenn es Frau oder Mann akut richtig mies geht, dann fehlt auch die Kraft, auf die nächste Ebene zu springen, auf die Metaebene: Nämlich die Nachricht zu unterbrechen und dem Zuschauer zu sagen: ‚Sorry, mir geht es schlecht, Kreislaufprobleme vermutlich!'“ Ruge habe sehr mitgefühlt.
Sie selbst hat „30 Jahre lang täglich Livesendungen abgeliefert“. Ein bisschen Lampenfieber spielte aber nach all der Zeit offenbar immer noch eine Rolle. Ruge erklärt: „Als ich aus der Live-Sendung ‚Leute heute‘ ausgestiegen bin, ging nachmittags noch mehrere Wochen lang um 17.30 Uhr mein Adrenalinspiegel nach oben. Und wenn etwas live schiefläuft, schießt der natürlich richtig hoch.“
„Werde ruhiger, je größter der akute Stress ist“
Auch an eine Situation in der Nachrichtensendung „heute Nacht“ erinnert sie sich. In einer Ausgabe „kullerte mir zum Beispiel live während meiner Moderation […] die Kontaktlinse aus dem Auge“. Sie sei ziemlich kurzsichtig gewesen und hatte keine Brille griffbereit. Doch: „Mit höchster Konzentration las ich die Texte mit einem Auge – dessen Kontaktlinse zudem noch etwas trüb war.“ Ruge sagt dazu noch: „Glücklicherweise werde ich immer ruhiger, je größer der akute Stress ist.“
Das ZDF erklärte bereits am Dienstag, dass es Gundula Gause wieder gut gehe. „Eine ärztliche Untersuchung ergab, dass es keine ernste Ursache für die plötzliche Benommenheit gab“, erläuterte der Sender auf t-online-Nachfrage. Hier lesen Sie mehr dazu.