Auf Instagram teilt die Schauspielerin und Influencerin Nina Bott ihr Familienleben und gibt so manches Detail preis. Wie sie dabei ihre eigene Vergangenheit prägt.
Familie, Kindererziehung und alltägliche Geschichten hat die Hamburger Schauspielerin Nina Bott zu ihren Themen gemacht. Sie ist vierfache Mutter. Auf Instagram teilt sie mit mehr als 270.000 Followern als „Momfluencerin“ ihr Mutterdasein.
Im Gespräch mit t-online gewährt sie Einblick in ihr Familienleben auch abseits von Social Media. Sie erzählt, wie sie gelernt hat, mit der Öffentlichkeit umzugehen, und verrät, wieso sie sich für die Organisation „Die Arche“ engagiert.
t-online: Frau Bott, gibt es für Sie als „Momfluencerin“ No-Gos auf Instagram?
Nina Bott: Für mich ist Instagram vor allem für leichte, fröhliche Themen da. Deswegen halte ich mich zurück, andere Menschen dort zu bewerten. Letztens jedoch bin ich auf einen Account gestoßen, der mich schockiert hat: Eine Mutter zeigt sich in ihren Posts ständig mit Alkohol und Zigaretten. Als wolle sie zeigen, wie harmlos das sei. Da frage ich mich schon, ob solche Menschen nur provozieren wollen.
Ziehen Sie diese Schlüsse aufgrund ihrer eigenen Biografie?
Meine Eltern waren beide alkoholabhängig und sind jung gestorben. Das prägt. Umso wichtiger ist mir, dass Familien-Influencer Alkoholkonsum nicht leichtfertig präsentieren. Muttersein und Drogenkonsum sind nicht vereinbar. Alles andere ist leichtsinnig.
Sie wollen einiges anders machen als Ihre Eltern damals. Wie erziehen Sie Ihre Kinder zu selbstbewussten Menschen?
Jeden Tag aufs Neue möchte ich für meine Kinder da sein. Ich erkundige mich nach ihrem Tag, möchte erfahren, wenn es Probleme mit Freunden gibt, und will sie in ihrem Alltag ermutigen. Mir ist es wichtig, ihnen möglichst viel Selbstvertrauen mit auf den Weg zu geben.
Deswegen sollten Eltern Kinder und ihren Zugang zu sozialen Medien kontrollieren.
Nina Bott
Sozialen Medien hingegen wird nachgesagt, das Selbstbewusstsein von Kindern zu verzerren.
Deswegen sollten Eltern Kinder und ihren Zugang zu sozialen Medien kontrollieren. Es muss sichergestellt sein, dass sie die richtigen Apps nutzen.
Spielt das Alter der Kinder in dieser Hinsicht eine Rolle?
Sicher sind soziale Medien vor allem für Teenager wichtig. Auch da muss man als Elternteil ein Auge drauf haben. Glücklicherweise hatte ich bei meinem großen Sohn nie das Gefühl, dass er zu viel online ist. Im besten Fall schaffen es die Eltern, dass sich die Kinder gar nicht erst für Social Media interessieren.
Zur Person
Die gebürtige Hamburgerin Nina Bott wurde als Schauspielerin in der Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ berühmt. Heutzutage folgen ihr mehr als 270.000 Menschen auf Instagram, wo sie regelmäßig ihr Familienleben teilt. Mit der Kinderstiftung „Die Arche“ und der Bepanthen-Kinderförderung will sie durch eine Videoreihe Kinder zu mehr Selbstbewusstsein ermutigen.
Soziale Medien sind zu Ihrem Beruf geworden. Tausende Menschen verfolgen ihr Mutterdasein auf Instagram. Sehen Sie sich selbst als Vorbild, so wie Sie Ihr Handy nutzen?
Ich denke schon. Zumindest sollte ich Vorbild sein! (Lacht.) Natürlich wird das Handy spannender, wenn Mutter oder der Vater selbst permanent daran spielen. Deswegen lege ich es prinzipiell zur Seite, wenn wir essen, wenn ich mit den Kindern bin und erst recht, wenn ich sie ins Bett bringe. Man muss es den Kindern vorleben.
Gleichzeitig bin ich mir bewusst, dass ich als Influencerin selbst eine Art Gefahr für andere Nutzerinnen darstelle. Aber letztlich ist meine Zielgruppe älter als 25 Jahre alt. Denen traue ich zu, selbst einzuschätzen, wie viel soziale Medien ihnen guttut.
Es ist sicher nicht immer leicht, abzuwägen, wie viel Privates Sie mit Ihren Followerinnen teilen.
Ich stehe in der Öffentlichkeit, seitdem ich bei der RTL-Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ mitgespielt habe. Damals war ich 19 Jahre alt. Während ich Medien nicht beeinflussen kann, was sie über mich schreiben, habe ich bei Instagram meinen Auftritt selbst in der Hand. Bei meinen Kindern jedoch denke ich mittlerweile zweimal nach.
Bilder im Netz können schließlich auch missbraucht werden. Auch wir haben schon einmal eine Warnung von der Polizei erhalten. Zum Glück ist letztlich alles gut gegangen. Heute zeige ich keine Kindergesichter mehr. Außerdem teile ich nichts, was ihnen peinlich sein könnte.
Körper sind das Normalste der Welt!
Nina Bott
Erst kürzlich haben Sie sich in einer Badewanne gezeigt. Wenn Sie Fotos mit kurzer oder enger Kleidung teilen, lassen fragwürdige Kommentare nicht lange auf sich warten. Geht Ihnen das nicht auf die Nerven?