Niedersachsen: 20.000 Einsätze der Feuerwehr wegen Wassermassen
Aktualisiert am 27.12.2023 – 11:31 UhrLesedauer: 17 Min.
Kurz vor Weihnachten ist Tief „Zoltan“ über Deutschland gezogen. Nun wird vor Dauerregen gewarnt. Mehrere Regionen sind von Hochwasser betroffen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Angesichts anhaltender Regenfälle und gesättigter Böden bleibt die Hochwassergefahr in Teilen von Deutschland bestehen. In Thüringen wird eine Ortschaft bereits evakuiert. Im Norden wurden Sturmfluten erwartet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt weiterhin vor Dauerregen in mehreren Regionen.
Niedersachsen: 20.000 Feuerwehreinsätze wegen Hochwasser
11.21 Uhr: Wegen des Hochwassers in vielen Teilen Niedersachsens haben Einsatzkräfte in den vergangenen Tagen rund 20.000 Einsätze bewältigt, sagt Landesbranddirektor Dieter Rohrberg in Hannover. Bei den Einsätzen gehe es etwa um das Leerpumpen von Kellern, die Sicherung von wichtiger Infrastruktur wie Krankenhäusern sowie Sicherungs- und Vorsorgemaßnahmen.
Die Situation sei unter Kontrolle, man könne aber noch keine Entwarnung geben, so Rohrberg. In Niedersachsen musste demnach an keinem Ort der Katastrophenfall ausgelöst werden. Man sei besser vorbereitet als in früheren Jahren. Laut Rohrberg hat das Land viel Geld in den Hochwasserschutz, Fahrzeuge und Geräte investiert.
Thüringen: Hochwasserlage entspannt sich deutlich
11.14 Uhr: Mit sinkenden Pegelständen hat sich die Hochwasserlage in Thüringen deutlich entspannt. Das geht aus einem Lagebericht des Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz hervor. Die Pegelstände fielen allerorts, hieß es darin.
Im nördlichen Unstrutgebiet liegen die Pegelstände demnach noch über dem Richtwert für einen Meldebeginn. Die Tendenz sei aber fallend. Für das Saale- und Ilmgebiet könne wohl am Mittwoch Entwarnung gegeben werden.
Sachsen-Anhalt: Landkreis rechnet nicht mit Überflutung
11.09 Uhr: Der Landkreis Mansfeld-Südharz erwartet keine deutliche Verschärfung der Hochwassersituation an der Helme. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist davon auszugehen, dass keine Ortslagen überflutet werden und damit auch keine weiteren Evakuierungen notwendig werden“, teilt der Landkreis mit.
Nach aktuellen Informationen des Landesamtes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) sei die Kapazitätsgrenze des Stausees Kelbra in der Nacht erreicht worden. Da der Zufluss in den Stausee rückläufig sei, werde im Laufe des Mittwochs ein moderater Anstieg des Wasserstandes der Helme erwartet. Die höchste Alarmstufe vier bleibe bestehen.
Die Deichwachen von Freiwilliger Feuerwehr und LHW seien weiter im Einsatz. Für die kommenden Tage würden weiter hohe Wasserstände erwartet. Feuerwehren und Verwaltungen beobachteten die Lage, um gegebenenfalls weitere Vorbereitungen und Maßnahmen einzuleiten.
Stadt hebt Evakuierung auf
11.07 Uhr: Die Stadt Rinteln hat die Evakuierung einer Straße wegen drohender Überschwemmung aufgehoben. Die Anwohner der betroffenen Straße könnten seit Mittwochmorgen wieder in ihre Häuser, teilt die Stadtverwaltung mit. Einsatzkräfte der Feuerwehr hätten die Straße in der Nacht zum Mittwoch gesichert und ein vom Land bereitgestelltes Hochwasserschutzsystem aufgebaut. Mehr als 100 Anwohner der betroffenen Straße waren am Dienstag evakuiert worden, weil ein Damm durchzuweichen drohte.
Magdeburg: Hochwasserschutzanlage geht in Betrieb
11.05 Uhr: Um Magdeburg und umliegende Gemeinden vor Überflutungen der Elbe zu schützen, wird das Pretziener Wehr gezogen. Mit der Öffnung wird am Donnerstag gegen 10.00 Uhr begonnen, teilt der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft mit. Damit kommt die wichtige Hochwasserschutzanlage erstmals seit zehn Jahren wieder zum Einsatz.
Zuletzt war das Pretziener Wehr im Juni 2013 geöffnet worden. Es sorgt dafür, dass etwa ein Drittel des Elbewassers in einen 21 Kilometer langen Kanal um Magdeburg und Schönebeck herumgeleitet wird, ehe es wieder in den Fluss fließt. Das Wehr besteht aus 324 sogenannte Schützentafeln von jeweils 100 Kilogramm Gewicht.
Elbfähren stellen wegen Hochwasser Betrieb ein
11.03 Uhr: Wegen des Hochwassers haben alle Elbfähren der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) bis auf Weiteres den Betrieb eingestellt. Die Fähren seien an ihren Anliegern vertäut worden und würden regelmäßig kontrolliert, teilt die DVB am Mittwoch mit. Aber mit den erwarteten Pegelständen von bis zu 6,26 Meter gehöre das Winterhochwasser noch zur „üblichen Arbeitsroutine“. Wann die Fähren wieder fahren können, hänge vom Sinken des Wasserstandes ab. Auch die Anlieger müssten zugänglich sein.
Dresden: Elbe nähert sich Warnstufe drei
9.35 Uhr: Das Hochwasser der Elbe in Dresden nähert sich weiter der zweithöchsten Alarmstufe drei. Vermutlich wird der dafür maßgebende Pegelstand von sechs Metern am Nachmittag erreicht. Am Mittwochmorgen wurden in Dresden 5,86 Meter gemessen, wie das Landeshochwasserzentrum in Dresden mitteilte. Die Stadt Dresden hatte aber schon vorab am Dienstagabend die Alarmstufe drei ausgerufen.