Von spottbillig bis enorm teuer: Die Preise für Kratzerentferner gehen weit auseinander. Wie kommt das? Und welches Mittel ist das beste?
Kratzer im Autolack sind ärgerlich, aber nicht immer ein Fall für den Fachmann. Viele Schäden lassen sich mit den richtigen Polituren selbst ausbessern. Aber welche Produkte halten, was sie versprechen? Die Zeitschrift „Auto Motor und Sport“ hat es getestet. Hier sind die Testergebnisse.
Das steckt hinter dem Preisunterschied
Für die Herstellung hochwertiger Kratzerentferner und Chrompflegemittel werden oft bis zu 15 verschiedene Inhaltsstoffe benötigt – von Polierkörpern über Netzmittel, Fettlöser, Oxidentferner bis hin zu Glanzverstärkern, Konservierungsmitteln und Wasser.
Billige Produkte setzen meist auf sehr günstige Schleifmittel mit unregelmäßiger Körnung. Diese kosten weniger als einen Euro pro Kilogramm. Anders sieht es bei vollsynthetischen Polierkörpern aus, deren Körnung absolut gleichmäßig ist und die auch in der Mikrochip-Fertigung eingesetzt werden. Hier liegt der Kilopreis leicht bei deutlich über 130 Euro.
Das ist der Testsieger
Das Kratzer Polish von A1 überzeugt vor allem in der entscheidenden Kategorie: der Kratzerentfernung. Auch die sehr gute Gebrauchsanweisung und die einfache Anwendung führen zur höchsten Punktzahl. Zwar ist es eines der teuersten Mittel im Test. Seine guten Ergebnisse relativieren aber den hohen Preis.
Ähnlich unterschiedlich wie die Preise sind auch die Testergebnisse. Die durch billige Schleifmittel strapazierten Oberflächen sehen nach dem Auftragen von Wachsen und Ölen zunächst noch gepflegt aus. Doch schon nach wenigen Regenfahrten zeigt sich: Das Sparen hat sich nicht gelohnt.
Hinzu kommen häufig Fehler bei der Anwendung der Produkte: Viele Anwender arbeiten zu vorsichtig oder zu großflächig. Neben Geduld ist auch die richtige Ausrüstung entscheidend für das Endergebnis: Experten empfehlen zum Polieren saubere und leicht saugfähige Mikrofasertücher.
Das ist wichtig beim Polieren
- Vermeiden Sie typische Anwendungsfehler beim Polieren. Arbeiten Sie nicht nur kreisförmig, sondern bevorzugen Sie unregelmäßige Bewegungen für ein besseres Ergebnis.
- Verwenden Sie saubere, leicht saugfähige Mikrofasertücher, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
- Üben Sie genügend Druck aus. Zu wenig Druck führt zu einer weniger effektiven Politur.
- Vermeiden Sie es, zu große Flächen auf einmal zu bearbeiten. Kleine Flächen ermöglichen ein gründlicheres und sorgfältigeres Arbeiten.
- Achten Sie auf die Schleifmittel in Polituren. Billige Produkte verwenden oft minderwertige Polierkörper mit ungleichmäßiger Körnung. Hochwertige, synthetische Polierkörper sind effektiver und schützen die Lackoberfläche nachhaltig.
In schweren Fällen hilft nur der Lackierer, manchmal tut es aber auch ein Lackstift aus dem Zubehörhandel: Lackschäden lassen sich auf verschiedene Weise beheben. Wann ist welche Methode die richtige? Und wie geht man dabei vor? Hier erfahren Sie es.