Die Angelegenheit könnte für den DWS-Chef zu einem ernsten Downside werden.
(Foto: Bert Bostelmann für Handelsblatt)
Frankfurt Die geschäftlichen Beziehungen zum Begin-up Auto1 haben der Deutschen Financial institution wohl schon häufiger Kopfschmerzen bereitet: Aus der Beteiligung an der Finanzierungstochter Auto1 Fintech zog sich die Financial institution Ende 2020 zurück – mit Verlust, wie damals von Insidern zu hören struggle.
Doch damit nicht genug: E-Mails, die zwischen einigen Beteiligten in den Jahren 2017 und 2018 verschickt wurden, könnten nun dem Vorstandschef der Fondstochter DWS, Asoka Wöhrmann gefährlich werden.
Wöhrmann struggle damals noch Privatkundenchef der Deutschen Financial institution. „In seiner damaligen Funktion hat er die Gespräche der Beteiligten von Auto1 Fintech moderiert und dabei stets und zu jeder Zeit die Interessen der Deutschen Financial institution vertreten“, teilte ein DWS-Sprecher mit.
Das Downside: Einige der E-Mails, die in Zusammenhang mit den Auto1-Verhandlungen stehen, wurden an eine non-public E-Mail-Adresse Wöhrmanns verschickt – und auch er hat vereinzelt E-Mails dazu von seiner privaten Adresse aus losgeschickt.
High-Jobs des Tages
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Je nachdem, wie umfangreich diese Korrespondenz gewesen ist, könnte sie für den DWS-Chef zu einem ernsten Downside werden. Denn als die „Süddeutsche Zeitung“ im vergangenen Juli erstmals über die Angelegenheit berichtete, struggle noch von einigen wenigen E-Mails die Rede. Schon das struggle ein Verstoß gegen die Verhaltensrichtlinien der Financial institution und führte dazu, dass sich die Financial institution das Thema ansah – ohne gravierende Konsequenzen, wie es scheint.
Austausch soll umfangreicher sein als bisher bekannt
Doch nun berichtet die „Monetary Occasions“, die Kommunikation, die regelmäßig auch an den privaten Account Wöhrmanns ging, sei viel umfangreicher gewesen. Einer anonymen Quelle der Zeitung zufolge seien „mindestens 50, wenn nicht 100“ Nachrichten an die non-public E-Mail-Adresse Wöhrmanns geschickt worden, darunter vertrauliche Informationen wie der Geschäftsplan oder mögliche Konditionen für einen Deal. Wöhrmann soll von seiner Privatadresse aus danach außerdem „seine Ansichten“ mit der Gruppe geteilt haben.
Die Deutsche Financial institution hat aufgrund der Vorwürfe der britischen Zeitung nun die Untersuchungen um Wöhrmanns Korrespondenz ausgeweitet, wie mehrere mit dem Sachverhalt vertraute Personen dem Handelsblatt sagten. Ein Sprecher der Financial institution teilte auf Anfrage nur mit: „Wenn und soweit es Hinweise auf mögliches Fehlverhalten gibt, gehen wir dem nach.“
Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, wäre das auch für die Financial institution unangenehm: Sie müsste sich dann die Frage stellen lassen, ob sie einen Regelverstoß nicht frühzeitig und gründlich genug aufgearbeitet hat.
Ein DWS-Sprecher bestritt ein mögliches Fehlverhalten Wöhrmanns scharf. „Unterstellungen im Zusammenhang mit seiner Zeit als Leiter des deutschen Privatkundengeschäfts der Deutschen Financial institution weist Asoka Wöhrmann entschieden zurück“, schrieb er in einer Stellungnahme.
Er wittert eine Kampagne: „Seit dem letzten Sommer ist Asoka Wöhrmann das Ziel selektiver, irreführender Leaks, die allein den Zweck verfolgen, ihn schlechtzureden. Darüber hinaus wurde er sogar zur Zielscheibe von Drohbriefen. Es ist an der Zeit, dass diese böswillige Kampagne aufhört, während sich Herr Wöhrmann nach einem Rekordjahr 2021 weiter auf den Erfolg der DWS konzentriert“, schrieb er.
Mehr: DWS überrascht Analysten mit Ausblick auf starkes Ergebnis
