Der Weltkonzern Nestlé hat entgegen der EU-Vorschriften Mineralwasser gefiltert. Das Unternehmen gibt eine Begründung an.
In Frankreich hat der Lebensmittelkonzern natürliches Quellwasser offenbar nicht so belassen, wie es das Gesetz vorschreibt. Stattdessen habe man es mit ultraviolettem Licht und Kohlefiltern gereinigt, soll der Konzern bereits 2021 den Behörden gemeldet haben. Nachdem eine Recherche der Zeitung „Les Echos“ dies zutage gebracht hatte, bestätigte der Konzern am Dienstag die Praktiken.
Man habe damit die Lebensmittelsicherheit verbessern wollen, hieß es in einer Stellungnahme. Dabei habe man die gesetzlichen Vorschriften aus dem Auge verloren, zitiert die Nachrichtenagentur AFP das Unternehmen, das zu den Weltmarktführern gehört.
Betroffen seien die Marken Perrier, Vittel, Hépar and Contrex gewesen. Mittlerweile halte man sich an die Vorschriften. Das Europäische Regelwerk zu Mineralwasser verbietet jede Behandlung, es muss außerdem eine hohe mikrobiologische Qualität aufweisen. Im Gegensatz dazu ist Trinkwasser desinfiziert, berichtet die französische Zeitung „Le Monde“.
Umweltverschmutzung habe Qualität beeinträchtigt
Nestlé hat für die Verstöße eine Begründung parat: Man habe wegen der wachsenden Umweltverschmutzung Probleme gehabt, die besonderen Charakteristiken seiner Produkte aufrecht zu halten.
„Verschiedene chemische oder mikrobiologische Elemente“, die sich ansammeln, wenn „das Wasser durch das Grundwasser oder auf seinem Weg durch die Werksleitungen fließt“, erforderten den Einsatz dieser Filter, sagte Muriel Lienau, Präsidentin von Nestlé Frankreich, in einem Interview mit AFP.
Für die Marke Perrier verwende man die Quellen jetzt für ein anderes Produkt, ein „aromatisiertes Wasser“, das den Vorschriften nicht unterliege. Nestlé erklärte, dass zwei Quellen in den Vogesen, deren Wasser unter der Marke Hépar vermarktet wurde, inzwischen nicht mehr genutzt würden.
Frankreich hatte auf die Bekenntnisse reagiert. Eine Untersuchungskommission bestätigte 2022, dass die illegale Desinfektion von Quellwasser weit verbreitet sei. Der Bericht wurde allerdings nicht veröffentlicht. Im vergangenen Jahr änderte die französische Regierung diskret die Vorschriften und ermöglichte den Einsatz von Mikrofiltern.
Studie: Nanopartikel in Mineralwasser
Partikel von Nanoplastik sind noch kleiner als Mikroplastikartikel und stellen deshalb eine umso größere Gefahr für die Gesundheit dar, schreibt die Universität. Aufgrund ihrer geringen Größe können die Partikel direkt über den Darm und die Lunge in den Blutkreislauf gelangen. „Sie können in einzelne Zellen eindringen und über die Plazenta in den Körper ungeborener Babys gelangen“, schreiben die Autoren der Studie in ihrer Veröffentlichung.