Dauerregen, Hochwasser, katastrophale Fluten: Hier lesen Sie alle aktuellen Entwicklungen zu den angekündigten Unwettern.
Ein langsam ziehendes Tief bringt viel Regen vom Mittelmeer nach Deutschland und in die Nachbarländer. Mehrere Menschen sind den Fluten bereits zum Opfer gefallen.
15.06 Uhr: Lausitzer Neiße, Elbe und Spree beginnen, über die Ufer zu treten. Es gilt bislang Hochwasser-Alarmstufe 1 am Pegel der Spree in Spremberg, bei Klein Bademeusel (Spree-Neiße-Kreis) und der Elbe-Stadt-Mühlberg (Kreis Elbe-Elster), wie aus dem Hochwasserportal des Landes hervorgeht. Krisenstäbe tagen, in Spremberg wurden Fahrrad- und Fußgängerunterführungen an einigen Stellen gesperrt.
Alarmstufe 1 ist die niedrigste von insgesamt vier Stufen. Sie bedeutet: Tiere und Maschinen sollen aus Überschwemmungsgebieten gebracht und Hochwasserschutzanlagen überprüft werden.
Kritischer kann die Lage an der Oder werden. Dort ist laut Landesamt für Umwelt ab Freitag die Alarmstufe 3 und später sogar 4 möglich, etwa am Sonntag bei Ratzdorf (Kreis Oder-Spree). Bei der höchsten Stufe geht es um die Katastrophenabwehr, dazu gehört auch die Vorbereitung von Evakuierungen. Es können größere Flächen auch in bebauten Gebieten überflutet werden.
9.52 Uhr: Vor Falschinformationen zum Hochwasser hat die niederschlesische Stadt Breslau (Wroclaw) ihre Bürger gewarnt. Im Netz sei etwa zu lesen, dass die Deiche demnächst gesprengt würden, teilte die Stadtverwaltung auf sozialen Medien mit. Auch kursierten die Fake News, dass das Leitungswasser in der Stadt vergiftet sei, und dass „Tausende Menschen zwangsweise evakuiert und ins Stadion gebracht“ würden, hieß es weiter. All dies sei jedoch nicht wahr. Die polnische Stadt appellierte an die Bürger, nur Informationen der lokalen Medien und der örtlichen Behörden zu vertrauen.
Video | Überschwemmungen in Osteuropa: Weiter steigende Fluten und Opferzahlen
Quelle: reuters
9.44 Uhr: In der Nacht zu Dienstag hat es in Oberösterreich weiterhin stark geregnet. Laut ORF waren in der Nacht rund 220 Feuerwehren mit rund 3.000 Einsatzkräften etwa 300 Mal im Einsatz. Wie „Der Standard“ berichtet“, ist in Mauerkirchen, Bezirk Braunau, ein Seitenbach der Mattig über die Ufer getreten. Eine Wohnsiedlung mit 20 Häusern wurde überflutet, die Bewohner mussten mit Booten evakuiert werden.
9.17 Uhr: In der Slowakei blicken die Menschen sorgenvoll auf die Donau. Die Scheitelwelle des Flusses erreichte die Hauptstadt Bratislava, rund 50 Kilometer östlich von Wien. Es wurde ein Höchststand von rund 9,70 Metern über dem örtlichen Pegel-Nullpunkt gemessen. Normalerweise sind es rund zwei Meter.
Die Uferflächen standen unter Wasser, Hochwasserschutzwände schützten die historische Altstadt. Im Zoo wurden Tiere in Sicherheit gebracht. Im Außenbezirk Devínska Nová Ves mussten Menschen ihre Wohnungen verlassen. Umweltminister Tomáš Taraba schätzte die Schäden in der Slowakei auf mindestens 20 Millionen Euro.
7.22 Uhr: In Sachsen richtet sich der Blick auf Tschechien und die Elbe. Wassermassen aus dem Nachbarland erreichen mit Verzögerung Deutschland. In Dresden ist der Wasserspiegel der Elbe schon mehr als viermal so hoch wie der dortige Normalstand von 1,42 Metern. Am Dienstag werde im Tagesverlauf mit einem Überschreiten der Sechs-Meter-Marke gerechnet. Bei der Jahrhundertflut 2002 waren es 9,40 Meter.