Für Markus Eisenbichler ist die aktuelle Saison eine große Enttäuschung. Skisprung-Größe Sven Hannawald geht mit dem 32-Jährigen hart ins Gericht.
Skisprung-Legende Sven Hannawald sieht die aktuelle sportliche Krise des langjährigen Leistungsträgers Markus Eisenbichler auch im Charakter des 32-Jährigen begründet. „Für Markus gilt, entweder aufzuwachen oder beim eigenen Weg zu bleiben. Dann wird aber das Karriereende relativ nah sein“, sagte Hannawald der „Sportschau“. Der frühere Weltmeister Eisenbichler hat es in dieser Saison noch nicht ins Weltcup-Team geschafft. Er steht auch nicht im deutschen Aufgebot für die Vierschanzentournee, die an diesem Freitag in Oberstdorf beginnt (ab 17.15 Uhr im Liveticker bei t-online).
„Ich bin auch sehr negativ überrascht. Ich habe ihn bei einem der letzten Herbst-Lehrgänge gesehen. Was ich da gesehen habe, war super“, sagte Hannawald. „Er hat auch bei der deutschen Meisterschaft in Probedurchgängen und im Training dominiert. Ich habe auch viele Fragezeichen. Er dreht sich im Kreis und steht sich auf den Füßen. Die Trainer haben für ihn alles getan. Es ist jetzt an ihm, aufzuwachen.“
Bundestrainer Stefan Horngacher hatte Eisenbichler zuletzt mit ungewöhnlich deutlichen Worten kritisiert. „Ich weiß, dass Markus Eisenbichler ein schwieriger Charakter ist, der aber trotzdem für Deutschland schon die Fahnen hochgehalten hat“, sagte Hannawald. Der bis dato letzte deutsche Tourneesieger ergänzte: „Auch in diesen Phasen hat man gesehen, dass es mit Markus schwierig ist, ihn vom richtigen Weg zu überzeugen. Weil er immer denkt, nur er selbst ist auf dem richtigen Weg. Was Stefan Horngacher jetzt auch nach außen lässt, sind Dinge, die schon länger schwer zu tragen waren.“