Tausende strömen seit dem frühen Morgen in die Kneipen und zum Marktplatz, um Altweiber zu feiern. Wegen des Regenwetters wollen viele in die Kneipen.
In Düsseldorf hat am Altweiberdonnerstag um 11.11 Uhr die ganz heiße Phase des Karnevals begonnen. Tausende Jecken strömten schon ab dem Morgen in die Altstadt, wo in den Hausbrauereien, in den Kneipen und Clubs sowie auf dem Marktplatz vor dem Rathaus das Altbier durch viele durstige Kehlen floss. Ein kräftiges Helau trotz des Nieselregens aus Düsseldorf!
Die Jecken hatten sich mit ihren bunten Kostümen auf Altweiber und vor allem mit Regencapes und Schirmen vorbereitet. Die Stadt rüstete sich ebenfalls für den erfahrungsgemäß arbeitsintensivsten Karnevalstag: So sind am Donnerstag 215 Mitarbeiter des Ordnungsamtes und ein privater Sicherheitsdienst im Einsatz, um das an Altweiber in der Altstadt geltende Glasverbot umzusetzen und gegen Wildpinkler und Jugendschutzverstöße vorzugehen. Wer beim Wildpinkeln erwischt wird, auf den wartet übrigens ein Bußgeld in Höhe von 150 Euro plus 28,50 Euro für Gebühren. Doch um volle Blasen zu leeren, hat die Stadt auch extra 506 temporäre Toiletteneinrichtungen aufgestellt.
Um 11.11 Uhr stürmten die Möhnen pünktlich das Rathaus von Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU), der sich als Wagenknecht verkleidet hatte. Im pickepackevollen Jan-Wellem-Saal gab es da längst kein Durchkommen mehr. Wohin man auch schaute: Überall feiernde Karnevalisten, die vorher den 11.11-Uhr-Countdown heruntergezählt hatten.
Schlangen vor den Hausbrauereien
Auf dem Marktplatz draußen trotzten die Narren derweil dem schlechten Wetter. Zwar waren weitaus weniger gekommen, als etwa noch zum Sessionsauftakt am 11.11., als die Sonne in Düsseldorf schien. Doch die, die da waren, ließen sich die gute Laune nicht verderben. Bei Livemusik wurde geschunkelt und der Nieselregen war fast vergessen. Zum Start standen Hermes und Band auf der Bühne. Dass trotz des Wetters so viele Menschen gekommen waren, wurde anerkennend auf der Bühne wahrgenommen: „Düsseldorf hat´s drauf.“
Ein paar Meter vom Marktplatz entfernt standen die Jecken vorm Uerige Schlange. „Es gibt ja auch kein schlechtes Wetter“, so Karnevalist Kai, ehe er einen großen Schluck aus seinem Altbierglas nahm. Die Menschen suchten aber vor dem Regen Schutz unter den großen Markisen, auf der Straße vorm Uerige, wo sonst ebenfalls ausgiebig gefeiert wird, herrschte am Mittag gähnende Leere. „So leer habe ich es hier noch nie erlebt“, sagte jemand.
Die Menschen zieht es in die Kneipen
Vor der Hausbrauerei Zum Schlüssel an der Bolkerstraße war der Andrang bereits um kurz vor 9 Uhr groß. Am Mittag wurde die Schlange vor der Tür noch länger, genauso wie an der Kurze Straße beim Kürzer. Die Menschen wollten nun in die Kneipen, das Wetter wurde langsam draußen zum Stimmungskiller.
Und auch auf der Freitreppe am Rhein, die bei besserem Wetter vor allem von Jugendlichen mit selbst mitgebrachten Getränken in Beschlag genommen wird, war nichts in der Mittagszeit los. Glück hatten diejenigen, die es in das große Füchschen-Zelt auf dem Burgplatz schafften, wo es schön trocken und die Stimmung bestens ist – aber die Schlange davor auch richtig lang.