Der US-Milliardär soll Verbindungen zu Jeffrey Epstein gehabt haben.
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Wilmington Tesla-Chef Elon Musk ist im Zusammenhang mit einer Klage gegen JP Morgan Chase im Fall des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein vorgeladen und zur Offenlegung von Dokumenten aufgefordert worden. Laut einer Einreichung am Montag (Ortszeit) beim US-Bezirksgericht in Manhattan habe Musk am 28. April eine entsprechende Vorladung erhalten.
Die Regierung der Amerikanischen Jungferninseln hatte allerdings offenbar Schwierigkeiten, ihn ausfindig zu machen. Am Montag teilte sie einem Richter auf Bundesebene mit, es sei ihr nicht gelungen, dem 51-Jährigen eine Vorladung zur Vorlage von Dokumenten zuzustellen, die die Justiz in einem Verfahren nutzen möchte, in dem die US-Bank JPMorgan Chase für Sexhandelsverbrechen des Geschäftsmanns Jeffrey Epstein zur Verantwortung gezogen werden soll.
Das Schreiben soll nun ersatzweise Musks Elektroautobauer Tesla zugestellt werden, wie aus einem Antrag an Richter Jed Rakoff in Manhattan hervorgeht. Die einreichenden Anwälte erklärten, sie hätten eine Ermittlungsfirma beauftragt, in öffentlichen Registern nach möglichen Adressen Musks zu suchen – ohne Erfolg. Eine Mailanfrage an einen von Musks Anwälten sei unbeantwortet geblieben. Eine Bitte um Stellungnahme vom Montag blieb zunächst ebenfalls unbeantwortet.
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In der Vorladung heißt es, dass Musk möglicherweise von Epstein an JP Morgan verwiesen worden sei. Eine nähere Begründung für das Interesse an den Unterlagen von Musk wurde nicht gegeben. Mit der Vorladung wurde die gesamte Kommunikation zwischen dem Unternehmer und JP Morgan in Bezug auf Epstein sowie die Kommunikation zwischen Musk und Epstein angefordert. Die Bank hatte erklärt, dass sie nicht für die Beziehungen Dritter zu Epstein haftbar gemacht werden könne. Musk reagierte nicht sofort auf eine Anfrage von Reuters zur Stellungnahme.
Die Jungferninseln beschuldigen JP Morgan, Anzeichen des Missbrauchs von Frauen durch Epstein auf dessen Privat-Insel Little St. James ignoriert zu haben. Epstein war bis 2013 ein wichtiger Kunde im Privatbank-Geschäft von JP Morgan. Epstein, der sich selbst in der Öffentlichkeit als brillianter Finanzier darstellte, hatte in den USA Zutritt zu den höchsten Kreisen der Gesellschaft – darunter auch US-Präsidenten. Selbst nachdem Epstein 2008 als Sexualstraftäter registriert worden war, tat dies seinen Verbindungen zu den Mächtigen in Wirtschaft und Finanzwelt keinen Abbruch.
Epstein nahm sich nach offiziellen Angaben im Sommer 2019 im Gefängnis das Leben, ehe er vor Gericht gestellt werden konnte. Ihm war vorgeworfen worden, etliche minderjährige Mädchen missbraucht zu haben. Dem Multimillionär gehörten zwei winzige Inseln in dem nichtinkorporierten Territorium der USA.
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