Düsseldorf Chefinnen und Chefs werden immer stärker gesucht. Das zeigen verschiedene Untersuchungen. So können sich laut einer Umfrage der Boston Consulting Group (BCG) nur 14 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland vorstellen, in den nächsten Jahren Managerin oder Manager zu werden.
Gefragt nach den Gründen stellt Elke Hofmann eine Gegenfrage: „Ist das wirklich so?“ Sie treffe viele Menschen, die Verantwortung übernehmen und führen wollten, erzählt die Personalberaterin in der neuen Folge von Handelsblatt Rethink Work – aber nicht unter den Bedingungen, die der Job bietet.
Und trotzdem hat sie „größten Respekt“ für Menschen, die eine Führungsposition haben, sich selbst reflektieren und dann erkennen, dass der Job nichts für sie ist – auch weil immer mehr von Chefinnen und Chefs erwartet wird.
Vor allem wegen der steigenden Anforderungen an Führungskräfte werde das Team immer wichtiger, sagt Hofmann. „Ich bin auf mein Team angewiesen“, so die Beraterin. Einerseits wegen der Vielfalt der Perspektiven, andererseits aber auch um die „Masse“ der Aufgaben und Herausforderungen bewältigen zu können.
Hofmann leitet das Münchener Büro von Egon Zehnder, Deutschlands größter Personalberatung. Sie unterstützt Unternehmen dabei, Management-, Vorstands- und Aufsichtsratsposten zu besetzen. Und sie begleitet Führungskräfte während der Startphase in neuen Jobs.
Sie leitet das Münchener Büro von Egon Zehnder, Deutschlands größter Personalberatung.
Hofmann hat unter anderem bei der Strategieberatung Roland Berger und 13 Jahre lang als Managerin beim Ölkonzern BP in London gearbeitet. Sie erzählt, wie sie mit ihren Teams, die immer größer wurden, und ihren Aufgaben, die teils schwierig waren, gewachsen ist.
Sie hat schon als Kind gemerkt, dass sie gerne Verantwortung übernimmt, und während ihrer Banklehre am eigenen Leib erfahren, was schlechte Führung ist. Da habe sie erkannt, wie sie es nicht machen möchte.
Gute Führung bedeutet für Hofmann, nahbar zu sein, zuzuhören und auch über eigene Fehler zu sprechen. „Das macht viel mit einem Team, weil es nicht nur die eigene Verletzlichkeit zeigt, sondern auch dem Team Sicherheit gibt.“
Mehr: Die vorherige Folge von Rethink Work hören Sie hier