Die Inflation ist auch besonders durch Lebensmittel getrieben.
(Foto: IMAGO/Martin Wagner)
Frankfurt Die Inflation im Euro-Raum bleibt im Februar auf hohem Niveau. Die Verbraucherpreise stiegen um 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das teilte das europäische Statistikamt Eurostat am Donnerstag auf Basis einer ersten Schätzung mit.
Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Volkswirte hatten im Vorfeld mit einer Rate von 8,2 Prozent gerechnet. Im Januar lag die Teuerungsrate bei 8,6 Prozent.
Der Preisauftrieb bei Energie hat sich weiter abgeschwächt: Die Preise kletterten um 13,7 Prozent nach 18,9 Prozent im Januar. Lebensmittel verteuerten sich um 13,6 Prozent (Januar: 11,3).
Sorge macht Währungshütern vor allem der Blick auf die Kerninflation, die diese beiden Posten ebenso wie Alkohol und Tabak ausklammert. Die Kerninflation lag im Februar bei 5,6 Prozent und damit auf dem höchsten Niveau seit Beginn der Währungsunion. Sie bestätigt auch ihren steigenden Trend – es ist der dritte Anstieg in Folge.
Die Kerninflation gilt als guter Indikator für den mittelfristigen Preistrend. Sie wird von Notenbankern aktuell häufig als Argument dafür angeführt, dass der Preisdruck auf breiter Basis immer noch steigt, obwohl die Gesamtinflation sinkt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine für die Konjunkturentwicklung optimale Inflationsrate von 2,0 Prozent an, verfehlt dieses Ziel aber seit geraumer Zeit. Mit einer Reihe von Zinserhöhungen seit dem Sommer 2022 versucht die Notenbank, dem starken Preisdruck entgegenzuwirken.
Der nächste Zinsentscheid der EZB steht Mitte März an. Eine Erhöhung um weitere 50 Basispunkte gilt als ausgemacht. Auch bei den darauf folgenden Sitzungen könnten weitere Schritte erforderlich sein. Unter anderem Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hat sich in dieser Woche für eine weitere Straffung ausgesprochen.
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