Klarer Auftrag: Nach dem Einzug unter die besten acht Teams in Europa fordert Sportdirektor Sebastian Kehl vom BVB jetzt auch Siege in der Bundesliga.
Erstmals seit 2021 steht der BVB nach dem 2:0-Sieg über die PSV Eindhoven wieder im Viertelfinale der Champions League und zählt zu den acht besten Mannschaften Europas. Klar, dass sich Sebastian Kehl nach Abpfiff stolz und zufrieden präsentierte und der Mannschaft ein großes Lob aussprach. Zugleich nahm der Sportdirektor seine Profis aber auch in die Pflicht und fordert jetzt auch für die nächsten Bundesligapartien endlich konstant gute Leistungen.
… seine Gefühlslage nach dem Einzug ins Viertelfinale:
Ich bin sehr stolz – großes Kompliment an die Mannschaft. Vor allem in der ersten Halbzeit war es eine sehr gute Leistung. In den ersten 30 Minuten haben wir uns in einen Rausch gespielt. Leider haben wir uns nicht schon da mit einem zweiten oder gar dritten Tor belohnt. Insgesamt ist das Weiterkommen aber hochverdient. Wir freuen uns natürlich, endlich mal wieder dabei zu sein unter den besten acht Teams in Europa. Das zeigt, dass dieser Klub weiterhin da ist und auch in Europa präsent ist. Die Mannschaft hat sich das verdient.
… die Probleme in der zweiten Halbzeit nach einem dominanten Auftritt im ersten Durchgang:
Es war ein Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Halbzeit. Aber man darf auch nicht vergessen, dass wir mit Eindhoven gegen eine Mannschaft gespielt haben, die in dieser Saison nahezu ungeschlagen war, die in der Liga vorneweg marschiert, wahnsinnig viele Tore geschossen hat und sehr stabil ist. Das haben wir auch im Hinspiel schon gespürt. Deswegen ist es auch nicht ungewöhnlich, dass man eine solche Dominanz nicht über 90 Minuten hinbekommt, wie wir sie in den ersten 30 Minuten ausgestrahlt haben. Man muss akzeptieren, dass der Gegner auch guten Fußball spielt und individuelle Klasse hat.
… den Torschützen Jadon Sancho, der nach seinem Treffer in der Bundesliga jetzt auch gegen Eindhoven erfolgreich war:
Es war klar, dass Jadon ein bisschen Zeit brauchen wird, um nach einer so langen Zeit wieder in Form zu kommen. Er hat sich jetzt selbst mit wichtigen Toren belohnt, das hilft ihm natürlich. Er war gegen Eindhoven unglaublich agil, sehr spritzig und in den Eins-gegen-Eins-Situationen schwer zu stoppen. Er bereichert unser Spiel. Und je mehr er spielt, umso besser wird er. Wir müssen jetzt abwarten – sein Muskel hat zugemacht, aber ich hoffe, es wird nichts Ernstes sein. Ich hoffe nicht, dass er ausfallen wird. Ich bin froh und glücklich, dass er mehr und mehr sein Gesicht zeigt.
… die unterschiedlichen Gesichter, die der BVB in der Champions League und in der Bundesliga zeigt:
Die Diskrepanz zwischen Bundesliga und Champions League haben wir häufig schon diskutiert. Und die Frage nach den Gründen haben wir auch schon häufig gestellt. Das Champions-League-Gesicht von Borussia Dortmund ist in dieser Saison richtig gut, wenn man auch schaut, wie wir die Gruppenphase überstanden haben. Auch jetzt hatten wir mit Eindhoven einen wirklich starken Gegner. Es war nicht leicht, aber die Mannschaft hat das im Tank.
… die positiven Auswirkungen des Viertelfinal-Einzugs, der dem Verein knapp elf Millionen Euro zusätzlich beschert:
Das Weiterkommen schafft ein bisschen Ruhe und hilft uns auch ein bisschen in den Planungen. Dass sich unsere wirtschaftliche Situation damit nicht verschlechtert, ist ein gutes Zeichen. Erst mal wollen wir unsere sportlichen Ziele erreichen. Und dann sehen wir am Saisonende mal, was wir mit dem Geld anfangen.
… seine Forderungen an die Mannschaft für die nächsten Aufgaben in der Bundesliga:
Ich erwarte natürlich, dass wir diese Leistung jetzt auch in der Bundesliga zeigen. Wir müssen jetzt in der Liga in den nächsten Wochen in den wichtigen Spielen liefern. Schließlich wollen wir auch im nächsten Jahr auf dieser Bühne der Champions League präsent sein. Und dafür brauchen wir jetzt Punkte.