Mehr als 24 Stunden nach dem Anschlag von Solingen hat sich der Täter der Polizei gestellt. Zuvor gab es einen SEK-Einsatz in einem Flüchtlingsheim.
Bei dem Messerangriff auf dem Stadtfest in Solingen wurden am Freitagabend drei Menschen getötet, acht weitere verletzt, fünf von ihnen schwer.
Verfolgen Sie den Stand der Ermittlungen in unserem Newsblog:
11.29 Uhr: Der festgenommene Issa al H. sollte im vergangenen Jahr offenbar abgeschoben werden. Nach Informationen des „Spiegels“ und von „Focus online“ sollte der Verdächtige 2023 nach Bulgarien abgeschoben werden, es habe bereits einen Abschiebetermin gegeben. Er sei aber im Anschluss ein halbes Jahr lang untergetaucht. In der Zeit verstrich die Überstellungsfrist nach Bulgarien. Der 26-Jährige habe sich im Anschluss wieder bei den Behörden gemeldet und sei daraufhin in der Flüchtlingsunterkunft in der Solinger Innenstadt untergebracht worden.
11.01 Uhr: In Solingen sind Hunderte Menschen in einer Kirche in Sichtweite des Tatorts zu einem Trauergottesdienst zusammengekommen. Der Andrang ist groß – Helfer schoben zeitweise zusätzliche Stühle in den Kirchenraum. „Wir spüren in diesen Tagen unsere Hilflosigkeit und unsere Ohnmacht“, sagt Pfarrerin Friederike Höroldt. „Wir suchen aber Gemeinschaft. Wir suchen Beistand. Und deswegen kommen wir hier zusammen.“
Eigentlich hätte es einen Festgottesdienst anlässlich der 650-Jahr-Feier von Solingen geben sollen. So sah der ursprüngliche Plan aus. Nachdem aber am Freitagabend bei dem Fest drei Menschen getötet und mehrere verletzt worden waren, wurden die Pläne geändert. „Nun ist alles anders“, sagte Pfarrerin Höroldt. Es wurde ein Trauergottesdienst organisiert. „Diese Kirche ist heute ein Schutzraum für Trauer und für Gefühle“, sagt sie.
10 Uhr: Auch zwei Tage nach der Messerattacke mit drei Toten in Solingen bleibt der Tatort in der Innenstadt weiträumig abgesperrt. Der Bereich ist am Sonntagmorgen mit Gittern blockiert, mehrere Einsatzwagen der Polizei sind vor Ort, wie ein dpa-Reporter berichtet.
9 Uhr: Nach der Messerattacke von Solingen mit drei Toten ermittelt die Bundesanwaltschaft auch wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) gegen den Tatverdächtigen. Das teilt eine Sprecherin der obersten deutschen Anklagebehörde der Deutschen Presse-Agentur in Karlsruhe mit.
8.39 Uhr: Nach der Messerattacke von Solingen mit drei Toten hat nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft die Bundesanwaltschaft als oberste deutsche Anklagebehörde die Ermittlungen übernommen. Das teilt die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf der Deutschen Presse-Agentur mit.
6.42 Uhr: Die Ermittlungsbehörden haben erste Details zu dem festgenommenen Verdächtigen bekannt gegeben. Demnach soll es sich um einen 26-jährigen Syrer handeln, wie eine Sprecherin der Polizei Düsseldorf am Sonntagmorgen der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Damit bestätigte die Polizei den entsprechenden Bericht des „Spiegel“ Der Verdächtige habe sich selbst bei den Ermittlungsbehörden gestellt und angegeben, für den Anschlag verantwortlich zu sein, hieß es zuvor in einer gemeinsamen Pressemeldung der Generalstaatsanwaltschaft und der Polizei Düsseldorf. Er sei vorläufig festgenommen worden. „Die Tatbeteiligung dieser Person wird derzeit intensiv geprüft“, hieß es.
6.01 Uhr: Der Terrorismusexperte Peter Neumann warnt bei t-online nach dem Angriff in Solingen vor weiteren Terrorattacken in Deutschland. Man könne aber etwas dagegen tun. Lesen Sie das gesamte Interview hier.
23.39 Uhr: Der mutmaßliche Attentäter von Solingen ist gefasst. Der 26-jährige Syrer Issa al H. habe sich einer Polizeistreife gestellt, berichten „Spiegel“ und „Bild“. Seine Kleidung sei schmutzig und blutverschmiert gewesen.