Das Gericht in New York will eine Liste veröffentlichen. Eine Liste, auf der die Namen einiger Prominenter zu finden sein werden. Es handelt sich um Komplizen des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein.
Ein bekannter Name, der immer wieder im Zusammenhang mit dem Missbrauchsring des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein fällt, ist Prinz Andrew, ein Bruder von König Charles III. – doch er ist nicht die einzige Person des öffentlichen Lebens, die mit Epstein und seiner Partnerin Gishlane Maxwell kooperiert haben soll. Vor der Veröffentlichung der Liste von Epsteins Komplizen, Geschäftspartnern und Opfern, die wohl für diese Woche vorgesehen ist, fällt der Name eines Komikers und Late-Night-Moderators: Jimmy Kimmel. Der wehrt sich entschieden dagegen.
Dass Kimmel auf der Liste stehen könnte, sagte der New-York-Jets-Quarterback Aaron Rodgers am Dienstag in „The Pat McAfee Show“. Er erklärte: „Es gibt eine Menge Leute, einschließlich Jimmy Kimmel, die wirklich hoffen, dass das nicht herauskommt.“ Dem fügte er an: „Ich sage euch was, wenn diese Liste herauskommt, werde ich auf jeden Fall eine Flasche aufmachen.“
„Ich hatte keinen Kontakt zu Epstein“
Auf diese Behauptungen reagiert Jimmy Kimmel auf der Plattform X, ehemals Twitter. Zwar liefern er und der Sportler sich seit Jahren einen öffentlichen Schlagabtausch, mit dieser Aussage hat Rodgers aber offenbar eine Grenze überschritten. Kimmel teilt einen Ausschnitt aus „The Pat McAffee Show“ und schreibt dazu: „Fürs Protokoll: Ich habe Epstein weder getroffen noch bin ich mit ihm geflogen, noch habe ich ihn besucht, noch hatte ich irgendeinen Kontakt mit ihm, noch wirst du meinen Namen auf irgendeiner ‚Liste‘ finden.“
Kimmel schreibt, dass es sich bei den Behauptungen von Rodgers um „offensichtlich erfundenen Unsinn“ handele. Der 56-Jährige stellt klar: „Deine rücksichtslosen Worte bringen meine Familie in Gefahr. Mach weiter so und wir werden die Fakten vor Gericht weiter diskutieren.“ Weitere Anhaltspunkte dafür, dass Kimmel auf der Liste stehen könnte, gibt es bislang nicht. Anders sieht das bei weiteren Prominenten aus.
Im Dezember hatte das Gericht in New York entschieden, dass eine Liste von Epsteins mutmaßlichen Opfern und Komplizen veröffentlicht werden soll. Richterin Loretta Preska begründete diesen Schritt damit, dass viele Namen sowieso bereits in den Medien kursierten. Insgesamt soll es sich um mehr als 150 Personen handeln, die in dem Dokument aufgelistet sind.
Veröffentlicht werden soll die Liste im Rahmen einer Zivilklage von Virginia Giuffre, einem Opfer des Missbrauchsrings, gegen Epsteins Partnerin Ghislaine Maxwell, die 2021 aufgrund mehrerer Sexualdelikte bereits zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde.
Prominente Namen im Zusammenhang mit Epstein
Guiffre hatte 2019 auch öffentlich gemacht, dass sie als Minderjährige von Epstein und Maxwell zum Geschlechtsverkehr mit dem befreundeten Prinzen Andrew gezwungen worden sei. 2021 reichte sie Klage wegen sexuellen Missbrauchs gegen den Royal ein. Bevor es zu einem Prozess kam, einigten sich Giuffre und Andrew außergerichtlich, angeblich gegen die Zahlung von mehreren Millionen Pfund. Zwar wies Andrew die Vorwürfe stets zurück. Doch er tritt seither nur noch selten öffentlich auf, musste militärische Ehrentitel abgeben und übernimmt im Königshaus keine Funktionen mehr.
In Verbindung mit Epstein werden auch Microsoft-Mitbegründer Bill Gates oder Ex-US-Präsident Bill Clinton gebracht. 2021 sagte Epsteins früherer und langjähriger Pilot Larry Visoski im Prozess gegen Maxwell vor Gericht in Manhattan aus, dass er außerdem den Geiger Itzhak Perlman und den Schauspieler Kevin Spacey im Privatjet von Jeffrey Epstein geflogen habe. Da die Cockpittür stets geschlossen gewesen sei, habe Visoski aber nie sehen können, was in der Passagierkabine passierte. Beamte hatten Epstein im Juli 2019 festgenommen. Rund einen Monat später fand man ihn tot in seiner Gefängniszelle auf.