Ein Dortmunder soll von der Stadt Dortmund offenbar eine enorme Summe kassiert – wegen seiner angeblichen Vaterschaft von 24 Kindern. Nun zieht der OB Konsequenzen.
Die Stadt Dortmund reagiert laut einem Medienbericht auf den Fall von Jonathan A., der die Vaterschaft von 24 Kindern zum Schein übernommen haben soll, um so rund 1,5 Millionen Euro an Sozialleistungen für die Kinder zu kassieren. Die „Ruhrnachrichten“ berichten, dass Jugend- und Standesamt wegen des Falls bis auf Weiteres keine Urkunden über anerkannte Vaterschaften ausstellen dürfen.
Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) sagte der Zeitung am Dienstag, dass der Stadt mittlerweile insgesamt 30 Fälle bekannt seien, bei denen eine Vaterschaft missbräuchlich anerkannt seien worden – jedoch betreffen demnach nicht alle Jonathan A., der in den sozialen Medien als „Mr. Cash Money“ auftritt.
Dortmunder Vaterschafts-Missbrauch: Bleiberecht für 94 Menschen
Der 44-Jährige soll Berichten zufolge in einer Wohnung in Dortmund-Mengede wohnen, allerdings oft in Nigeria unterwegs sein. Laut Recherchen des RBB-Magazins „Kontraste“ von Ende Februar hatte A. jahrelang bei den Dortmunder Ämtern angegeben, mittellos zu sein – und sich dort gleichzeitig als Vater von offenbar 24 in Nigeria geborenen Kindern erklärt haben.
So soll der Deutsch-Nigerianer den Kindern, ihren Müttern und weiteren Angehörigen ein dauerhaftes Bleiberecht verschafft haben. Insgesamt sollen so 94 Menschen ein Bleiberecht in Deutschland erhalten haben.
Wie viel von den rund 1,5 Millionen Euro ausgezahlten Sozialleistungen bei den Müttern und Kindern schlussendlich ankam, ist fraglich: Auf den Social-Media-Kanälen von „Mr. Cash Money“ ist zu sehen, wie der Dortmunder A. bei seinen Besuchen in Nigeria unter dem Jubel von umstehenden mit Geldscheinen um sich wirft und mit hochpreisigen Autos herumfährt.
Im Bericht von „Kontraste“ geben mehrere Mütter an, dass A. ihnen keinen Unterhalt zahlt – den übernehme die Stadt Dortmund. Westphal nannte den Fall gegenüber den „Ruhrnachrichten“ „bizarr“, am Vorgehen seines Jugendamts, das die vielen Anträge von A. genehmigt hatte, äußerte der OB aber keine Zweifel.