Hinterm Lenkrad verstecken sich immer mehr Kontrolllampen. Auf welche Sie beim Aufleuchten während der Fahrt sofort reagieren sollten und was die Leuchte mit Blitz bedeutet.
Das Wichtigste im Überblick
„Wenn beim Capri die rote Lampe vom Ölstand blinkt“, dichtete einst Kabarettist Diether Krebs auf den Schlager „Capri-Fischer“. Ein Scherz, der bei damaligen Ford-Capri-Fahrern nicht gut ankam. Beschreibt es doch scherzhaft die Unzulänglichkeit der Motoren. Das Modell wird schon lange nicht mehr gebaut, die Probleme mit blinkenden Kontrollleuchten sind bei allen Autos geblieben. Was tun, wenn eine Lampe im Armaturenbrett leuchtet?
Grüne, gelbe und rote Kontrolllampen im Auto
Die Kontrollleuchten folgen in ihrer Farbgebung dem Ampelsystem: „Die Symbole sind zwar nicht immer sofort zu deuten, doch die Farbe der Anzeigelampe sagt einiges aus“, sagt Ulrich Köster vom Deutschen Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK).
Rot erfordert sofortige Aufmerksamkeit. „Wenn immer es möglich ist, sollte der Autofahrer sofort anhalten und der Warnung auf den Grund gehen.“ Bei gelben Kontrolllampen sei das nicht unbedingt nötig, aber empfehlenswert, die Technik zu kontrollieren. Grüne Lampen dienen der Information des Fahrers und drücken keine Unregelmäßigkeit oder Gefahr aus. Blaue Lampen wie die Fernlichtanzeige dienen ebenfalls der Kontrolle.
Bei allen Autos haben sich aufgrund von Vereinbarungen mittlerweile neben den Farben auch Symbole für die jeweilige Kontrolllampe durchgesetzt. Die vom Gesetzgeber vorgegebenen Kontrollleuchten sind im Typgenehmigungsverfahren normiert. Allerdings entscheidet jeder Hersteller selbst, wie er die Symbolik im Cockpit umsetzt.
„Die genaue Bedeutung steht in der jeweiligen Bedienungsanleitung“, sagt Köster. Auch die Fachwerkstatt sei eine gute Informationsquelle, wenn ein ungewohntes Lichtsignal auftritt.
Motorleuchte mit Blitz: Das bedeutet sie
Wenn eine gelbe Leuchte zu sehen ist, die einen Motor symbolisiert und an der je nach Fahrzeug möglicherweise ein Blitz zu sehen ist, gibt es Probleme mit dem Motor oder der Steuerung beziehungsweise der Elektronik. Diese Abgaswarnleuchte deutet darauf hin, dass die Abgasqualität sich verschlechtert hat und sich entsprechend ein Fehler in der Abgasreinigung eingeschlichen hat. Die Zahl der möglichen Ursachen ist groß:
- Beispielsweise kann es ein Problem mit den Kurbelwellen-, Nockenwellen- oder Klopfsensoren oder auch mit dem Luftmassenmesser geben. Normalerweise sorgen sie dafür, dass alle Bauteile rund laufen. Fällt einer aus, kann der Motor in den Notbetrieb fallen. Der Benzin- oder Diesel-Verbrauch steigt, der Motor bringt nicht mehr die volle Leistung und kann vibrieren – oder er springt gar nicht mehr an.
- Probleme im Kraftstoffsystem – das kann von ganz einfachen Ursachen wie einem nicht richtig geschlossenen Tankdeckel bis zu einem größeren Problem reichen.
- Defekte Zündkerzen oder Zündspulen: Wenn das Auto mehr verbraucht, Startprobleme oder Zündaussetzer hat, könnten sie die Ursache sein.
- Probleme in der Abgasanlage: Wenn die Lambdasonde defekt ist, bekommt die Motorsteuerung keine Daten mehr über den Sauerstoffgehalt in den Abgasen. Anhand dieser Werte wird normalerweise das ideale Luft-Kraftstoff-Gemisch für die Verbrennung gebildet. Folge: Die Motorleuchte ist zu sehen.
Auch beschädigte Kabel, etwa durch einen Marderbiss oder Verschleiß oder andere defekte Sensoren, können zum Aufleuchten oder Blinken des Motorzeichens führen.
In diesem Fall können Sie zwar weiterfahren, sollten aber dringend Ihre Werkstatt aufsuchen und mittels Computerdiagnose den Fehlerspeicher auslesen lassen. Denn auch kleinere Schäden im Motor können sich zu einem größeren Problem entwickeln, das teure Reparaturen nach sich ziehen kann.
Kontrollleuchten im Auto weisen den Fahrer auf Pflichten hin
Aber selbst wenn das Armaturenbrett leuchtet wie ein Weihnachtsbaum: Sofort handeln müssen Autofahrer laut Gesetzgeber nicht. „Kontrollleuchten, die einem Fahrzeugführer ein genau vorgegebenes konkretes Verhalten rechtlich verbindlich vorschreiben, gibt es nicht“, sagt Dieter Lauffs, Experte vom Tüv Rheinland. Denn Kontrollleuchten dienen zunächst einmal lediglich der Information.
Aber: Sie weisen den Fahrer auf Pflichten hin, sagt Lauffs. Zum Beispiel die Fernlicht- oder Blinkerkontrolle, die gesetzlich vorgeschrieben sind. Mit den vorgeschriebenen Motorkontrollleuchten erkennt der Fahrer, wenn die Umwelt mehr als unbedingt notwenig belastet wird, beispielsweise durch ein nicht funktionierendes Abgasreinigungssystem. „Durch das Signal wird der Fahrer auf diesen Umstand aufmerksam gemacht, damit er die nötigen Maßnahmen ergreifen kann“, sagt Lauffs.
Der ADAC rät, auf jede aus der Reihe brennende Kontrollleuchte zu reagieren: Denn sie deute darauf hin, dass etwas mit dem Auto nicht stimme. Oftmals haben moderne Fahrzeuge aber auch Klartextanzeigen, die die Warnlampe mit einer Meldung kommentieren.