2024 hat in Mitteleuropa zwar nur eine Finsternis zu bieten, dafür aber einen Kometen und mehrere Sternschnuppenströme. Diese Tage sollten Sie sich notieren.
2024 ist nach dem Gregorianischen Kalender ein Schaltjahr mit 366 Tagen. Der Februar zählt 29 Tage statt 28 wie in Gemeinjahren. Zu Jahresbeginn strahlt am Nachthimmel der Riesenplanet Jupiter während die hell leuchtende Venus als Morgenstern den Jahresreigen einläutet. Der hellste Fixstern am Firmament, Sirius im Großen Hund, flackert in einem bläulich-weißen Licht halbhoch im Südosten.
Orion mit dem rötlichen Schulterstern Beteigeuze und dem Fußstern Rigel ist im Süden zu sehen. Hoch über unseren Köpfen steht die gelbliche Kapella, der Hauptstern im Fuhrmann. Aldebaran, das rötliche Stierauge, zieht im Südwesten die Blicke auf sich. Am Osthimmel erkennt man die Zwillinge mit ihren hellen Sternen Kastor und Pollux. Die leuchtkräftigen Sterne Sirius, Prokyon, Kastor, Kapella, Aldebaran und Rigel bilden das Wintersechseck.
Heller Komet erwartet
Der am 9. Januar 2023 entdeckte Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas wird voraussichtlich im Oktober 2024 zu einem Schweifstern, der mit bloßen Augen zu sehen sein wird. An der Erde zieht er am 13. Oktober 2024 in einem Abstand von 70 Millionen Kilometer vorbei. Eine genaue Helligkeitsangabe ist zurzeit nicht möglich.
Sonnen und Mondfinsternisse
Im Jahr 2024 ereignen sich vier Finsternisse. Von ihnen kann nur die partielle Mondfinsternis vom 18. September in Mitteleuropa beobachtet werden. Sie findet in der zweiten Hälfte der Nacht vom 17. auf den 18. September statt. Zum Höhepunkt der Finsternis um 4.44 Uhr Sommerzeit befindet sich der Vollmond lediglich mit 9,1 Prozent seines scheinbaren Durchmessers im Kernschatten der Erde. Die totale Sonnenfinsternis vom 8. April und die ringförmige Sonnenfinsternis vom 2. Oktober bleiben von Mitteleuropa aus nicht beobachtbar. Das gilt auch für die Halbschattenmondfinsternis vom 25. März.
Wichtige Sternschnuppenströme
Außer gelegentlichen Sternschnuppen tauchen mehr oder minder regelmäßig Sternschnuppenschwärme auf, wenn die Erde den Pulk eines Meteorstromes kreuzt. Grundsätzlich gilt: In der zweiten Nachthälfte sind meist mehr Sternschnuppen zu beobachten, da der Erdapex, also der Zielpunkt des Erdumlaufes um die Sonne, um 6.00 Uhr morgens seine höchste Position im Süden erreicht. Man bewegt sich gewissermaßen mit dem Gesicht nach vorne durchs Weltall. Daher ist mit Kollisionen mit meteoritischem Material morgens häufiger als abends zu rechnen.
Gleich zu Jahresbeginn sind die Quadrantiden zu erwarten. Vom 1. bis 10. Januar flammen sie in der zweiten Nachthälfte auf. Erst nach Mitternacht erreicht der Radiant eine größere Höhe, weshalb es sich lohnt, in den Morgenstunden nach den Quadrantiden Ausschau zu halten.
In der Nacht vom 3. auf 4. Januar tritt nach Mitternacht das spitze Maximum auf – mit rund hundert Objekten pro Stunde. In manchen Jahren wurden sogar über zweihundert Meteore pro Stunde beobachtet. Helle Sternschnuppen kommen dabei nur selten vor.
Die große Zahl der Meteore in den ersten Augusttagen ist auf den Strom der Perseïden zurückzuführen, deren maximale Tätigkeit zwischen dem 9. und 13. August liegt. Helle Objekte, sogenannte Feuerkugeln oder Boliden sind keine Seltenheit. Das Maximum ist am 12. August in den Abendstunden zu erwarten. Der schönste Strom des Jahres beschert bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde.
Vom 13. bis 30. November treten am Morgenhimmel die Leoniden in Aktion. Das spitze Maximum ist am Morgen des 17. November zu erwarten. Diesmal ist mit einer Rate von fünfzehn Meteoren pro Stunde zu rechnen. Die Sternschnuppen sind außerordentlich schnell, um 70 Kilometer pro Sekunde. Die beste Beobachtungszeit sind die Stunden nach Mitternacht.
Sichtbarkeit der Planeten
Venus, hellster Planet am irdischen Firmament, spielt zu Jahresbeginn ihre Rolle als Morgenstern. Im März verabschiedet sie sich vom Morgenhimmel und taucht im August am Abendhimmel auf. Dort bleibt sie bis über das Jahresende hinaus. Als sonnennächster Planet ist der flinke Merkur schwierig zu beobachten. Er ist nur für wenige Tage im Jahr abends tief im Westen in der Abenddämmerung zu sehen oder morgens knapp über dem Osthorizont bevor die Sonne aufgeht. Er zeigt sich Mitte bis Ende März am Abendhimmel und Mitte Januar, Anfang September und Ende Dezember am Morgenhimmel.
Mars erscheint erst gegen Ende Mai am Morgenhimmel im Osten. Bis Jahresende wird er zum Planeten der gesamten Nacht, wobei er stets heller wird und im Dezember gegen Mitternacht hoch am Himmel auffällig leuchtet. Jupiter ist von Januar bis Ende April am Abendhimmel als hell leuchtender Planet zu beobachten. Gegen Mitte Juni taucht er am Morgenhimmel auf. Im Sommer und Herbst geht er immer früher auf. Schließlich kommt der Riesenplanet am 7. Dezember im Sternbild Stier in Opposition zur Sonne. Er ist dann die ganze Nacht über als hell strahlender Planet zusehen.