Die irische Regierung deckt fast 2400 Fälle sexuellen Missbrauchs an katholischen Schulen auf. Einige der Fälle reichen dabei weit zurück. Die Zahl der Täter macht sprachlos.
Die Ergebnisse einer von Irlands Regierung in Auftrag gegebenen Studie zu Fällen von sexuellem Missbrauch an katholischen Schulen in den vergangenen Jahrzehnten sind laut der irischen Bildungsministerin Norma Foley „schockierend“. Dem Bericht zufolge gab es fast 2400 Missbrauchsvorwürfe an über 300 von religiösen Orden betriebenen Schulen im ganzen Land. Es sei das erste Mal, dass das Ausmaß des Missbrauchs aufgedeckt worden sei, sagte Foley am Dienstag vor Journalisten in Dublin.
Die 2395 Anschuldigungen betrafen demnach 884 verschiedene mutmaßliche Täter in Tages- und Internatsschulen, die früher von den Orden betrieben wurden oder immer noch unter deren Leitung sind. Die Vorwürfe reichen bis in die 1970er Jahre zurück – etwa die Hälfte der mutmaßlichen Missbrauchstäter soll bereits verstorben sein.
Für die Untersuchung wurden 73 religiöse Orden befragt, die in Irland Schulen betrieben haben oder immer noch betreiben. 42 Orden verfügten über Aufzeichnungen zu Vorwürfen sexuellen Missbrauchs in der Vergangenheit und stellten die Informationen zur Verfügung.
Die Untersuchung befasste sich ausschließlich mit Schulen, die von römisch-katholischen Einrichtungen betrieben werden.