KI-Ticker
Meta veröffentlicht Llama 3.1 405B
Aktualisiert am 25.07.2024 – 08:47 UhrLesedauer: 7 Min.
Täglich erscheinen neue Meldungen und Updates zum Thema KI. Wir fassen die wichtigsten Entwicklungen immer aktuell für Sie zusammen.
Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt sich rasant weiter und verändert unseren Alltag. Von ChatGPT bis zu KI-gesteuerten selbstfahrenden Autos – die Technologie macht enorme Fortschritte. Wir haben die spannendsten Neuerungen und wichtigsten Entwicklungen der letzten Zeit für Sie zusammengefasst.
Meta hat sein neues KI-Sprachmodell Llama 3.1 als Open-Source veröffentlicht. Firmenchef Mark Zuckerberg nennt es einen „Knaller“ und sagt, es könne mit GPT-4o mithalten, sei aber günstiger. Meta will damit zum Vorreiter werden und sieht die Zukunft der KI-Entwicklung in der offenen Bereitstellung der Software.
Zuckerberg erklärt in einem Blogbeitrag die Vorteile von Open-Source: Es fördere Innovationen und Unabhängigkeit. Er kritisiert auch Apple scharf: „Bei der Art und Weise, wie sie Entwickler besteuern, den willkürlichen Regeln, die sie anwenden, und all den Produktinnovationen, die sie blockieren, ist es klar, dass Meta und viele andere Unternehmen viel bessere Dienste für die Menschen entwickeln könnten.“
Meta sieht in der Offenlegung auch Chancen für mehr Sicherheit. Zuckerberg unterscheidet zwischen unbeabsichtigten Risiken wie falschen KI-Ratschlägen und beabsichtigtem Missbrauch. Er glaubt, dass Transparenz und breite Überwachung helfen könnten, diese Risiken zu minimieren. Meta plant zudem, Entwicklern Tools für eigene KI-Agenten zur Verfügung zu stellen.
Laut einer aktuellen Analyse von Europol werden täglich Millionen Menschen Opfer von Online-Verbrechen. Die Experten der EU-Polizeibehörde warnen besonders vor Cyberattacken, sexueller Ausbeutung von Kindern und finanziellem Betrug. Besorgniserregend sei auch, dass immer mehr junge Täter in Erscheinung treten.
Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen stehen im Fokus der Hacker, da ihre digitalen Schutzmaßnahmen oft weniger robust sind. Aber auch Privatpersonen bleiben nicht verschont: Phishing-Attacken, Dating-Betrug und gefälschte Webshops machen vielen das Leben schwer. Besonders alarmierend ist laut Europol die Zunahme des sexuellen Missbrauchs von Kindern im Internet.
Zusätzliche Sorgen bereitet den Ermittlern der Einsatz Künstlicher Intelligenz durch die Kriminellen. Die Technologie wird offenbar für immer raffiniertere Erpressungsmethoden genutzt. Banden verkaufen im Netz sogar fertige Vorlagen für Betrügereien oder sexuelle Ausbeutung. Auch sogenannte Deepfakes, täuschend echte Fälschungen von Bild und Ton, kommen vermehrt zum Einsatz – etwa um Angehörige mit gefälschten Notrufen zu erpressen oder Kindesmissbrauchsdarstellungen zu manipulieren.
Das deutsche Start-up DeepL hat ein neues KI-Modell für Übersetzungen vorgestellt. Laut eigener Angabe liefere das System genauere Ergebnisse als die Konkurrenz von Google, Microsoft und OpenAI. Das Kölner Unternehmen verweist dabei auf Blindtests von Sprachexperten, die DeepL-Übersetzungen häufiger bevorzugt haben sollen.
Anders als andere KI-Modelle sei die neue Technologie von DeepL gezielt fürs Übersetzen entwickelt worden. Das Unternehmen gibt an, dafür auf spezielle Daten zurückzugreifen, die über sieben Jahre hinweg gesammelt worden seien. Außerdem seien „Tausende von handverlesenen und speziell geschulten Sprachexperten“ an der Optimierung beteiligt gewesen.
Das neue Modell steht zunächst nur DeepL-Pro-Kunden für die Sprachen Englisch, Japanisch, Deutsch und vereinfachtes Chinesisch zur Verfügung – weitere sollen bald folgen. DeepL bietet kostenpflichtige Lösungen für Unternehmen sowie eine kostenlose Variante für kurze Texte an. Das Start-up beschäftigt rund 900 Mitarbeiter und wird mit etwa 1,85 Milliarden Euro bewertet.
Immer mehr Firmen in Deutschland nutzen Künstliche Intelligenz in ihren Arbeitsabläufen und Unternehmensprozessen. Wie das Münchner Ifo-Institut unter Berufung auf die Ergebnisse seiner Konjunkturumfragen mitteilte, nutzen derzeit 27 Prozent der Unternehmen KI – vor einem Jahr waren es weniger als die Hälfte davon (13,3 Prozent).
Die Erwartungen an die neue Technologie sind hoch. Den Umfrageergebnissen nach hoffen die Firmen auf einen Produktivitätsschub durch KI-Anwendungen von über zehn Prozent. Besonders in der Autoindustrie, der Werbebranche, der Marktforschung und im IT-Sektor hat die Nutzung stark zugelegt. Das Ifo-Institut rechnet damit, dass sich diese Entwicklung noch beschleunigen wird.
Doch nicht alle Branchen sind gleichermaßen begeistert. In der Baubranche und der Gastronomie sieht fast die Hälfte (42 bzw. 40 Prozent) der Unternehmen derzeit keine Anwendungsmöglichkeiten für KI. Für rund jedes fünfte deutsche Unternehmen ist die Nutzung solcher Hilfsmittel überhaupt kein Thema.
++ Claude AI jetzt auch als Android-App (16. Juli 2024) ++
Der KI-Chatbot Claude vom Hersteller Anthropic ist ab sofort auch als App für Android-Smartphones erhältlich. Dort inbegriffen ist das Modell Sonnett 3.5, das nach eigenen Aussagen „intelligenteste KI-Modell der Welt“. Android-Nutzer können sich die App kostenlos im Google Play Store herunterladen und installieren.