Merz, Scholz, Habeck und Weidel privat
Die vier Kanzlerkandidaten über Schicksalsschläge und die Liebe
20.02.2025 – 15:53 UhrLesedauer: 4 Min.
Der Wahlkampf geht in die finale Phase. In dieser thematisieren die vier Kanzlerkandidaten nicht nur politische Inhalte, sondern auch Privates.
Es sind nur noch wenige Tage bis zur Bundestagswahl am 23. Februar. Der Wahlkampf ist dementsprechend in vollem Gange, zurzeit springen die Kanzlerkandidaten von einer TV-Debatte zum nächsten. Dabei diskutieren Friedrich Merz (CDU), Olaf Scholz (SPD), Robert Habeck (Grünen) und Alice Weidel (AfD) die politische Lage, werben für das Programm ihrer Partei, gewähren aber auch Einblicke in ihr Privatleben.
Merz etwa sprach in einem TV-Duell der Kanzlerkandidaten von SPD und Union bei Welt TV von familiären Schicksalsschlägen und zeigte sich dabei ungewohnt emotional. „Wir waren zu viert zu Hause, meine jüngste Schwester ist mit 21 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen und mein jüngerer Bruder sehr früh an MS erkrankt und gestorben, bevor er 50 wurde“, erinnerte sich der 69-Jährige.
Diese Erlebnisse hätten bei seinen Eltern und den verbliebenen Kindern „tiefe Spuren hinterlassen“ und würden „bis heute nachhallen“. Der CDU-Kanzlerkandidat ergänzte anschließend: „Aber ich spreche darüber nicht so häufig.“
Olaf Scholz äußerte sich im selben TV-Duell positiv: „Mein Leben ist sehr gelungen, was mein privates Leben, was die Liebe betrifft, was meine Möglichkeit, als Anwalt zu arbeiten, betrifft und auch als Politiker.“ Der 66-Jährige hob hervor, dass er es als „besonders empfinde“, Glück in der Liebe zu haben.
Seit 1998 ist Olaf Scholz mit seiner Partnerin Britta Ernst verheiratet. Gemeinsame Kinder hat das Paar keine. Über seine Frau, die in ihm die Liebe zum Sport weckte, sagte Scholz einst im Interview mit „Bunte“: „Ich glaube, dass ich ein ganz anderer Mensch wäre, wenn ich nicht mit Britta Ernst verheiratet wäre.“ Sie sei „die Liebe meines Lebens“.
Auch Robert Habeck, Kanzlerkandidat der Grünen, gab im Rahmen des Wahlkampfes einen seltenen Einblick in sein Privatleben. Im t-online-Podcast „Tagesanbruch“ erinnerte er sich an ein einschneidendes Ereignis, welches ihn an seiner politischen Karriere zweifeln ließ. Anfang 2024 blockierten Hunderte Bauern das Anlegen einer Fähre von Hallig Hooge, die am Fähranleger Schlüttsie anlegen wollte – und zwar aus Protest gegen Habeck, der an Bord war.
Der 55-Jährige betonte: Die Demonstrationen, Debatten, Kritik und negative Schlagzeilen „muss man ertragen, da darf man nicht dünnhäutig daherkommen“ – doch bei diesem Vorfall sei es anders gewesen. „Ich hatte mir immer vorgenommen, einen Bereich zu schützen, nämlich den privaten Bereich. Meine Familie nicht in das öffentliche Licht zu zerren. Der private Schutzraum ist natürlich zu Hause und Hallig Hooge ist quasi zu Hause, es ist bei mir vor der Haustür, wir haben da Freunde, ich kenne die Leute dort“, so Robert Habeck.
„Ich bin da total gerne“, hob er hervor und ergänzte: „Und als das nun auf einmal in mein Naturwohnzimmer einbrach, war so ein Moment erreicht, wo ich gedacht habe: ‚Lohnt sich das alles noch? Mute ich meinen Leuten zu viel zu?'“ Ehefrau Andrea Paluch war wohl anderer Meinung. Robert Habeck erinnerte sich: „Sie hat gesagt: ‚Jetzt erst recht. Das ist kein Grund, in den Sack zu hauen und aufzugeben.'“