Wie reagiert Timo Schultz auf den Dreifach-Ausfall beim 1. FC Köln? Davie Selke will „eine gute Option“ für das Derby in Mönchengladbach sein.
Kaum kündigt sich ein Rückkehrer an, muss Timo Schultz die nächsten Ausfälle kompensieren. Während Davie Selke vor dem Comeback steht, fehlen dem 1. FC Köln im Derby bei Borussia Mönchengladbach mit Jan Thielmann und Dejan Ljubicic (beide gesperrt) sowie Justin Diehl (Muskelverletzung) gleich drei Startelf-Kandidaten.
Umso stärker rückt Selke in den Fokus. Schultz hatte bereits vor dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen darüber nachgedacht, den 29-Jährigen für den Kader zu nominieren, traf dann allerdings „eine Vernunftentscheidung“. Der FC-Trainer erklärte: „Ich hätte Davie gerne dazugenommen. Er hatte aber nicht eine volle Trainingseinheit mitgemacht, nicht einmal im Training elf gegen elf gespielt.“
Selke „mehr als eine Alternative“ gegen Gladbach
Zudem, das war auch Schultz bewusst, hat Selke „eine Historie hier beim FC, wo er mal zu früh wieder eingestiegen ist nach einer Verletzung“. Zu Saisonbeginn hatte Steffen Baumgart den Angreifer mehrfach angeschlagen auswechseln müssen, bevor Selke schließlich gänzlich ausgefallen war. Solch ein Szenario will der Tabellen-16. in den entscheidenden Saison-Wochen keinesfalls riskieren.
Für Selke selbst ging die Zuschauerrolle gegen Leverkusen „in Ordnung“, wie er am Sonntag in der „We:Watch-Show“, einem YouTube-Format des FC, erklärte. Nach einer kompletten Trainingswoche vor dem Derby in Gladbach gehe er aber davon aus, „eine gute Option für das Spiel“ zu sein. Schultz stimmte dem zu: „Gegen Gladbach ist Davie sicherlich mehr als eine Alternative.“ Ob es sogar schon für die Startelf reicht, werden die kommenden Tage zeigen.
Neben Selke dürfte noch ein weiterer eigentlicher Leistungsträger besonders heiß auf das Duell am Niederrhein sein: Florian Kainz, der gegen Leverkusen erstmals in dieser Saison über die volle Distanz auf der Bank saß. Auch diese Entscheidung erklärte Schultz, der mit seinem Kapitän „die ganze Woche in der Kommunikation gewesen“ war. Bereits vor der vorangegangenen Partie beim Tabellendritten Stuttgart (1:1) habe das Kölner Trainerteam darüber nachgedacht, „in Spielen, wo wir eher abwartend agieren, noch mehr auf Tempo zu setzen“ – und damit nicht auf Kainz.
Kainz der Matchwinner im Hinspiel
Auf dessen bittere Bank-Premiere folgt mit Gladbach nun allerdings der Bundesligist, gegen den er seine meisten Scorer-Punkte (vier Tore, zwei Vorlagen) gesammelt hat. Beim 3:1-Erfolg im Hinspiel hatte der Österreicher seine bislang beste Saisonleistung gezeigt und zwei Elfmeter verwandelt. Schultz ist überzeugt: „Florian kann für uns ein absoluter Unterschiedsspieler sein – in Spielen, wo wir mehr Ballbesitz haben, den Gegner mehr ins letzte Drittel drängen können.“ In Gladbach könnte das gewiss eher der Fall sein als gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Leverkusen.
Womöglich verhelfen sich Kainz und Selke sogar gegenseitig in die Startelf. Die Flanken des einen sind das Futter des anderen. Drei von bisher zehn Selke-Treffern für den FC hat Kainz mit Hereingaben vorbereitet. Für diese hat er ab sofort endlich wieder einen Abnehmer.