Acht Jahre lang stand sie nicht vor der Kamera – jetzt kehrt Meg Ryan ins Kino zurück. Wovor sie Angst hatte und was sie an ihrer Auszeit genossen hat, hat sie t-online erzählt.
„Wie ist es dir ergangen?“, will Bill von seiner Ex Willa wissen, als sie in einem eingeschneiten Flughafen mitten im Nirgendwo zufällig aufeinandertreffen. Eine Frage, die sich die Fans von Darstellerin Meg Ryan in den vergangenen Jahren mit Sicherheit auch oft gestellt haben. 2015 kehrte die Schauspielerin Hollywood den Rücken, zog sich auch privat aus der Öffentlichkeit zurück. Mit dem Film „What Happens Later“, der am 16. Mai in den deutschen Kinos startet, feiert sie nun ihr Comeback.
Die blonde Lockenmähne, die blitzenden blauen Augen, das charmante Lächeln – Meg Ryan kehrt auf die Leinwand zurück, wie man sie kennt. 1989 wurde die Amerikanerin mit „Harry und Sally“ und der legendären Orgasmus-Szene weltberühmt. Kinohits wie „Schlaflos in Seattle“, „When a Man Loves a Woman“ oder „e-m@il für Dich“ machten sie zur Königin der romantischen Komödien. Dass auch „What Happens Later“ eine Liebesgeschichte erzählt, schürt unweigerlich die Erwartungen des Publikums.
Doch das blendet Meg Ryan lieber aus. „Wenn man über so etwas nachdenkt, macht es einen nur verrückt. Und plötzlich verfolgt man ein ganz anderes Ziel als das der Geschichte“, so die 62-Jährige im Interview mit t-online. Die Geschichte liegt ihr diesmal besonders am Herzen, denn Meg Ryan schrieb nicht nur am Drehbuch mit, sondern führte bei dem Film auch Regie. Dass sie an der Seite von „Akte X“-Star David Duchovny die Hauptrolle spielt, war hingegen nicht geplant. „Die, die wir wollten, konnten wir nicht bekommen“, gibt die Schauspielerin zu.
Und die Besetzung war extrem wichtig, denn das Besondere an „What Happens Later“: Es gibt nur zwei Charaktere und die „müssen zusammen funktionieren, sonst funktioniert der ganze Film nicht“, sagt Meg Ryan und offenbart: „Ich hatte Angst, dass ich als Schauspielerin nicht frei genug sein kann oder mich von den anderen Aufgaben ablenken lasse.“ Doch am Ende überzeugte die Story, die sie unbedingt erzählen wollte – und die hat diesmal kein klassisches Happy End.
„Was wäre gewesen, wenn?“
Es gehe in der Liebe nämlich nicht immer um das „glücklich bis ans Ende ihrer Tage“, sondern auch um das, was stattdessen passiert: der Schmerz zweier gebrochener Herzen und die Frage nach dem „was wäre gewesen, wenn?“. „Diese beiden Menschen haben eine Liebesgeschichte, die sie aber nicht in der Alltäglichkeit ihres Lebens ausgelebt haben und das ist für mich sehr realistisch“, macht Meg Ryan klar.
Bill und Willa müssen sich in „What Happens Later“ viele Jahre nach ihrer Trennung mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Das Happy End liege darin, „dass sich zwei Menschen damit zufriedengeben, füreinander dankbar zu sein. Für die Verbindung, die sie hatten und immer noch haben“, erklärt Meg Ryan und betont: „Ich wollte eine andere Perspektive auf die Liebe zeigen.“
Seit ihrem Durchbruch und dem großen Erfolg mit romantischen Komödien habe sich viel verändert. „Liebe ist kompliziert geworden. Wir haben jetzt soziale Medien und Dating-Apps und all das. Und es ist wirklich einfach zu swipen. Aber das ist nicht mein Ding“, stellt Meg Ryan klar.
Und was hat sie nun die vergangenen acht Jahre gemacht? Viel Zeit mit ihren Kindern, dem 32-jährigen Jack aus der Ehe mit Dennis Quaid und der 20-jährigen Adoptivtochter Daisy True, verbracht. „Ich habe es sehr genossen, einfach nichts zu tun“, sagt die Schauspielerin mit einem Grinsen. Jetzt wolle sie aber wieder Geschichten erzählen – zur Freude ihrer Fans.