Vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Ungarn stand Manuel Neuer auf einer Pressekonferenz Rede und Antwort. Dabei äußerte er sich auch zu seiner eigenen DFB-Zukunft.
Nach dem gelungenen EM-Start gegen Schottland (5:1) möchte die deutsche Nationalmannschaft gegen Ungarn am Mittwoch in Stuttgart den nächsten Sieg folgen lassen und einen großen Schritt Richtung Achtelfinale machen. Torwart Manuel Neuer warnte auf der Pressekonferenz am Montag jedoch davor, sich von dem guten Eröffnungsspiel blenden zu lassen.
„Das ist eine sehr unangenehme Mannschaft, die versucht, aggressiv in den Zweikämpfen zu sein“, sagte er über die Ungarn. Die Mannschaft um Liverpool-Star Dominik Szoboszlai werde im Vergleich zu den Schotten „eine ganz andere Nummer“ und dürfe deshalb nicht unterschätzt werden.
Dass ein guter Start ins Turnier nicht unbedingt eine glänzende Gruppenphase verspricht, weiß der turniererfahrene Neuer aus eigener Erfahrung. So erlebte er etwa mit, wie Deutschland nach erfolgreichem Start bei der WM 2010 das zweite Gruppenspiel gegen Serbien verlor und auch bei der WM 2014 nach furiosem Auftakt gegen Portugal im nächsten Spiel gegen Ghana mit Mühe und Not ein 2:2-Remis rettete.
Die gute Nachricht: Auch damals machte die DFB-Elf jeweils den Einzug ins Achtelfinale im dritten Spiel noch klar, 2014 reichte es am Ende sogar für den Titel. Neuer ist mit Blick auf dieses Jahr noch positiver gestimmt: „Wir sind 2014 gegen Portugal vermeintlich gut gestartet, hatten aber nicht die absolute Dominanz“, sagte er. „Gegen Schottland haben wir von Anfang an Dominanz ausgestrahlt. Doch auf dem Platz hat sich jeder über das Eigentor geärgert. Das ist ein gutes Zeichen. Wir sind mit den Füßen auf dem Boden.“
Auch beim Rummel um ihn selbst gab sich Neuer gelassen. Auf eine Frage nach den Diskussionen um seinen Platz in der Startelf, die aufgrund einiger Patzer vor dem Turnier aufgekommen war, sagte Neuer: „Ich habe das eher von außen betrachten, habe mir nichts durchgelesen.“ Er habe die Situationen mit den Verantwortlichen analysiert. „Wir haben die Bilder bewertet, wie sie sind. Das Vertrauen zwischen dem Trainerteam und mir ist sehr groß“, so Neuer.
Am Mittwoch gegen Ungarn wird Neuer mit seinem 17. EM-Spiel den Italiener Gianluigi Buffon als Torwart mit den meisten Spielen bei europäischen Kontinentalturnieren einholen. Der 38-Jährige spielt darüber hinaus bei der EM sein achtes Turnier für Deutschland – und vielleicht auch sein letztes? „Das kann ich jetzt noch nicht verraten“, sagte Neuer bei der Pressekonferenz. „Aber natürlich werde ich mir nach dem Turnier meine Gedanken machen.“