Vor der Pflegeschule in Murnau bricht ein Mann zusammen und wird in die Unfallklinik gebracht. Dort finden Ärzte bei ihm ein weißes Pulver. Dann wird die Klinik abgesperrt, weil sie kontaminiert sein könnte.
In Murnau gab es am Donnerstag ein Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik aufgrund eines weißen Pulvers, das mehrere Menschen vermutlich berührt haben. Die Klinik ist aktuell abgeriegelt, während die Untersuchungen laufen.
Am Abend erklärte die Polizei, dass es sich bei dem Pulver um Natriumazid handelte, dass schon bei Einnahme schon bei geringen Mengen zum Tode führe. Der 47-jährige Mann war in das Klinikum eingeliefert worden, nachdem er zuvor in einer Penzberger Berufsschule zusammengebrochen war. Er hatte nach Polizeiangaben ein Fläschchen mit einer „weißen, pulverartigen Substanz“ dabei. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann, der selbst Schüler der Pflegeschule war. Einige weitere Schüler aus der Berufsschulklasse hätten Symptome wie Atemwegsreizungen gezeigt, zwei seien mit leichten Symptomen ins Krankenhaus gekommen. Sie schwebten aber nach Polizeiangaben nicht in Gefahr.
Das war passiert
Der Notfall begann mit einem Vorfall an einer Pflegeschule in Penzberg, wo es zu einem Streit kam. Ein Mann brach zusammen und musste wiederbelebt werden. Er wurde unter Reanimationsmaßnahmen in die Unfallklinik nach Murnau gebracht, wo er später in der Notaufnahme verstarb, berichtet der Bayerische Rundfunk. Es wurde festgestellt, dass der Mann mit einem weißen Pulver kontaminiert war, das auch am Ort des Streits in Penzberg gefunden wurde. Dies führte zu dem Großeinsatz.
Alle Pfleger und Ärzte, die mit dem Mann in Kontakt kamen, wurden isoliert und die Notaufnahme wurde vorsorglich gesperrt. Die „Bild“-Zeitung berichtet, der Mann habe mit dem Pulver Selbstmord begangen. Davon geht inzwischen auch die Polizei aus. Der 47-Jährige sei ins Unfallkrankenhaus Murnau eingeliefert worden, wo er in der Notaufnahme gestorben ist.
Der „Merkur“ berichtet, Auslöser sei nach ersten Informationen ein Beziehungsdrama gewesen. Der Mann habe versucht, zu einer Schülerin der Berufsfachschule für Pflege und Altenpflege in Penzberg zu gelangen, obwohl diese ihm bereits im Vorfeld mehrfach deutlich gemacht habe, dass sie kein Interesse an weiteren Annäherungsversuchen seinerseits habe.
Ärzten und Pflegern geht es gut
Das Krankenhaus ist zwischenzeitlich abgeriegelt worden und hat keine Patienten mehr aufgenommen. Grund war die Angst, dass das Krankenhaus kontaminiert sei. Allerdings wurden alle Ärzte und Pfleger untersucht und seien bisher gesund, bestätigte am Abend die Polizei.