Das Jahr geht stürmisch zu Ende. Tief „Zoltan“ fegt über Deutschland und bringt von der Küste bis zu den Alpen Chaos mit sich. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Wer in der Vorweihnachtszeit noch auf den Weihnachtsmarkt gehen wollte, der hat in einigen Regionen des Landes schlechte Karten. Grund dafür ist Sturmtief „Zoltan“, das von Donnerstag bis Freitag durch Deutschland ziehen soll. Für Freitagvormittag rechnen die Behörden mit einer schweren Sturmflut an Nord- und Ostsee. Doch auch in anderen Regionen kann es zu kräftigen Orkanböen und Hochwasser kommen.
Video | Tief „Zoltan“ sorgt für Überflutung in Hamburg
Quelle: Glomex
Weserfähre fällt vorübergehend aus
14.04 Uhr: Die Weserfähre zwischen Bremerhaven und Nordenham ist am Freitagvormittag wegen Hochwassers ausgefallen. Am frühen Nachmittag konnten die Schiffe wieder regulär fahren, wie das Unternehmen mitteilte. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hatte für das ganze Bundesland eine Hochwasserwarnung ausgesprochen.
Fährschiff auf Kaimauer geschoben
13.55 Uhr: In Neuharlingersiel in Ostfriesland ist während des Sturmtiefs „Zoltan“ eine Fähre auf die Kaimauer geschoben worden. „Das ist im Lauf der Nacht passiert, vermutlich heute früh beziehungsweise bei auflaufendem Wasser“, sagte am Freitag die Geschäftsführerin des Hafenzweckverbandes Neuharlingersieel, Christina Harms. Wie das Schiff, das für den Inselverkehr nach Spiekeroog eingesetzt wird, auf die Kaimauer kam, stand zunächst nicht fest.
Das Schiff sei eine von drei Fähren zur ostfriesischen Insel Spiekeroog, sagte Harms. Mit dieser Fähre werde normalerweise auch die Fracht gefahren. „Da wird es sicherlich zu Problemen kommen in der nächsten Zeit.“ Der Personenverkehr sei aber aus ihrer Sicht nicht betroffen. Sie gehe davon aus, dass es für einen solchen Fall einen Notfallplan auch mit Nachbarreedereien gebe.
Verletzt wurde bei der Schiffshavarie laut Harms niemand. Nun müssen geklärt werden, wie schwer das Schiff beschädigt sei und ob man es wieder ins Wasser bekomme. Dazu müsse auch geprüft werden, ob der Hafenbereich geeignet sei, schwere Kräne einzusetzen, sagte Harms.
Mann ertrinkt bei Hochwasser an Wehr
13.47 Uhr: Bei einem lokalen Hochwasser, das durch ergiebigen Dauerregen beim Durchzug von Sturmtief „Zoltan“ entstand, ist in Thüringen ein 64-Jähriger an einem Wehr ertrunken. Der Mann sei mit der Regulierung des Wasserstands der Werra in Hildburghausen beschäftigt gewesen, teilte die Polizei in Suhl am Freitag mit.
Aus unklarer Ursache fiel er dabei in der Nacht zum Freitag ins Wasser. Die Rettungskräfte fanden den Mann unter Wasser im Wehr eingeklemmt. Laut Polizei wurden die Rettungsarbeiten durch den hohen Wasserstand und die starke Strömung erschwert. Der 64-Jährige wurde am Morgen tot geborgen. Die Polizei nahm Ermittlungen zum Hergang des Unglücks auf.
Thüringen: Feuerwehren rücken häufig aus
12.26 Uhr: „Zoltan“ hat in Thüringen Bäume zum Sturz gebracht. Auch für Bahnreisende hatte der kräftige Wind Folgen: Im Nah- und Regionalverkehr auf der Schiene mussten sie sich auf Verspätungen einstellen. Züge der Erfurter Bahn fuhren langsamer als sonst, wie das Unternehmen am Freitag auf seiner Internetseite mitteilte. Der Verkehr der Deutschen Bahn ist bundesweit beeinträchtigt. Der ICE Berlin/Leipzig/Erfurt/Frankfurt wird etwa zwischen Erfurt und Frankfurt umgeleitet und verspätet sich um etwa eine Stunde, wie die Bahn mitteilte.
Die Feuerwehren mussten in Thüringen vor allem Äste und Bäume beseitigen. Verletzte habe es bislang nicht gegeben, wie Behörden in mehreren Regionen bis zum Freitagmorgen mitteilten.