Wenn der Hals stark schmerzt und Fieber hinzukommt, handelt es sich oft um eine Mandelentzündung. Doch wie lässt sich erkennen, ob Viren oder Bakterien die Ursache sind?
Mandelentzündungen entstehen durch eine Infektion mit Viren oder Bakterien. Diese können über Tröpfchen übertragen werden, das heißt, die Ansteckung erfolgt meist durch Kontakt mit Erkrankten, die husten, niesen oder sprechen. Die Folgen: starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und manchmal Fieber und Schüttelfrost.
Viral oder bakteriell: Mandelentzündung verursacht Schmerzen
Ob es sich bei der Erkrankung um eine virale oder bakterielle Mandelentzündung (Tonsillitis) handelt, ist für den Betroffenen nicht immer leicht zu bestimmen. Die virale Entzündung der Gaumenmandeln tritt deutlich häufiger auf (70 bis 80 Prozent der Fälle) als eine Mandelentzündung, die durch eine Infektion mit Bakterien ausgelöst wird. Obwohl sich die Symptome ähneln, wird sie anders behandelt als eine bakterielle Infektion.
Lesen Sie im Text, welche Anzeichen jeweils auf die zwei Arten der Tonsillitis hindeuten und wie sich die Erkrankungen behandeln lassen.
Definition: Mandelentzündung
Als Mandelentzündung (Tonsillitis) bezeichnet man eine schmerzhafte Entzündung der Gaumenmandeln (Tonsillen).
Virale Mandelentzündung geht meist mit Erkältung einher
Eine virale Mandelentzündung hängt häufig mit einer Erkältung oder einem viralen Infekt zusammen. Virusinfektionen betreffen in der Regel nicht nur ein Organ, sondern den gesamten Körper und lösen ein starkes Krankheitsgefühl aus.
Daher leiden Betroffene bei einer viralen Mandelentzündung meist unter Begleitsymptomen wie
- Fieber,
- Abgeschlagenheit,
- Gliederschmerzen,
- Husten und
- Schnupfen.
Die Mandeln sind nur selten eitrig und in der Regel weniger stark vergrößert als bei einer bakteriellen Entzündung. Auch die Halsschmerzen fallen meist weniger stark aus.
Merkmale der bakteriellen Entzündung
Eine bakterielle Mandelentzündung beschränkt sich hingegen meist auf die Mandeln und den umliegenden Rachenraum. Die Mandeln sind dabei stark gerötet. Ein typisches Symptom sind Schluckbeschwerden. In den meisten Fällen wird die Erkrankung durch eine Infektion mit Streptokokken ausgelöst.
Bei Kindern zieht die bakterielle Mandelentzündung häufig hohes Fieber nach sich und wird oft mit einer viralen Mandelentzündung verwechselt.
Viren oder Bakterien? Gewissheit bringt nur der Arztbesuch
Ein Besuch beim Arzt kann klären, ob eine virale oder eine bakterielle Mandelentzündung vorliegt. Dazu untersucht er den Rachen und erkundigt sich nach den genauen Beschwerden. Geschwollene und belegte Mandeln, Fieber, aber kaum Husten: Diese Kombination deutet auf eine bakterielle Mandelentzündung hin.
Außerdem kann ein Streptokokken-Schnelltest durchgeführt werden. Die Krankenkassen bezahlen diesen für Kinder bis zum 16. Lebensjahr.
Art des Erregers bestimmt auch die Behandlung
Obwohl sich die Symptome beider Infektionen ähneln, werden sie unterschiedlich behandelt: Die Beschwerden einer bakteriellen Mandelentzündung lassen sich gut mit einem Antibiotikum abschwächen. Bei einer Infektion mit Streptokokken ist beispielsweise Penicillin ein wirksames Mittel.