Der Fokus von Weitsprung-Ass Malaika Mihambo liegt auf zwei Großereignissen in diesem Jahr. Ihre aktuelle Form macht bereits Hoffnung, dass sie Großes leisten kann.
Bis zum Weitsprung-Finale der Olympischen Spiele am 8. August in Paris ist es noch ein paar Monate hin. Doch schon jetzt liegt der Fokus von Malaika Mihambo ganz auf dem Großereignis im Sommer und der Leichtathletik-Europameisterschaft kurz zuvor im Juni in Rom. Dass ihre Form stimmt, hat die Weitsprung-Olympiasiegerin bereits bei den Deutschen Hallenmeisterschaften bewiesen – und auch am Freitagabend beim ISTAF Indoor in Berlin noch einmal.
Dort lieferte sich die 30-Jährige vor 12.150 Zuschauern einen spannenden Wettbewerb mit ihrer Konkurrenz. Am Ende holte sie mit einer Weite von 6,95 Meter im letzten Sprung den Sieg. Damit knackte sie sogar ihre Saisonbestleistung von der Hallen-DM über 6,93 Meter. Und erreichte eine neue europäische Jahresbestleistung. Mihambo strahlte zufrieden und freute sich sichtlich.
„Ich bin sehr glücklich“
Im Anschluss an das Hallenevent sagte sie im Gespräch mit t-online: „Ich bin sehr glücklich. Ich habe heute viele gute Sprünge gezeigt. Ich bin mir gar nicht sicher, ob das letztendlich der weiteste war, aber das ist auch egal. Wichtig ist für mich gewesen, in dieser Hallensaison zurückzukommen.“ Mihambo hatte im vergangenen Jahr einen Muskelfaserriss erlitten und verpasste daher auch die Weltmeisterschaft in Budapest im letzten August.
Sie wirkte am Freitagabend den kompletten Wettbewerb über gelassen, aber konzentriert. Mihambo suchte immer wieder das Gespräch zu ihrem Trainer Ulli Knapp. Teils mehrere Minuten sprach sie nach ihren Sprüngen mit dem Weitsprung-Bundestrainer und holte sich Feedback. Ein knappes halbes Jahr vor Olympia sieht man Mihambo an, wie sehr sie an sich arbeitet, um einen erfolgreichen Sommer zu erleben.
„Stabilität in das neue Anlaufmuster bekommen“
Als sie am Freitagabend nach dem dritten auch den vierten Versuch übertrat, ärgerte sie sich sichtlich. Sie schüttelte kurz den Kopf und lief zu Knapp. Auch der fünfte Versuch war ungültig. Mihambo ließ kurz den Kopf sinken, dann war sie schon wieder bei der Analyse, warum es mit dem Anlauf nicht klappte. Dies sei ihr wichtig, um die Runde abzuschließen, sagte sie und führte aus: „Ich gehe immer wieder vorbei, um kleine Details abzusprechen.“
Mihambo sagte nach dem Wettbewerb zu t-online zudem, dass es ihr wichtig war, „Stabilität in das neue Anlaufmuster zu bekommen“. „Da habe ich mich heute sehr sicher und sehr gut gefühlt und es hat bis auf wenige Zentimeter alles gepasst, von daher alles super“, so die erfolgreiche Weitspringerin.
Olympia? „Ich bin zuversichtlich“
Anlaufschwierigkeiten zogen sich bisher durch die Karriere des deutschen Weitsprung-Asses. Vor der EM in Rom und den Olympischen Spielen will die zweifache Weltmeisterin daher gemeinsam mit ihrem Trainer ihren Anlauf und Absprung perfektionieren.
„Wir wollen noch weiter an der Schnelligkeit arbeiten zum Sommer hin. Das heißt auch da muss man den Anlauf nochmal mit anderen Geschwindigkeiten ganz neu üben“, so Mihambo. Sie freut sich schon auf die beiden Großereignisse: „Ich bin zuversichtlich. Jetzt geht es darum, an der Geschwindigkeit zu arbeiten und ich hoffe, dass es dann im Sommer richtig gilt.“