Ein russischer Aufklärer ist in den internationalen Luftraum in der Nähe von Rügen eingedrungen. Die Luftwaffe reagierte prompt.
Erneut ist über der Ostsee ein ohne Erkennungssignal fliegender russischer Aufklärer vom Typ Iljuschin 20 gesichtet worden. Dies löste am Dienstag nach Angaben der Luftwaffe einen Start der Alarmrotte auf dem Fliegerhorst Laage in Mecklenburg-Vorpommern aus.
Die russische Militärmaschine wurde vor Rügen im internationalen Luftraum „identifiziert, kurzzeitig begleitet, bevor diese wieder nach Osten abgedreht ist“, heißt es in einer Mitteilung der Luftwaffe auf der Plattform X (früher Twitter).
Das Flugzeug sei ohne Transpondersignal geflogen. Einen fast identischen Vorfall hatte es bereits im April 2023 gegeben. Im August war die russische Luftwaffe mehrere „geplante Flüge“ über internationale Gewässer geflogen. Auch diese sorgten bei einigen westlichen Staaten für Alarmstarts.
Zwei Eurofighter steigen binnen Minuten auf
Die Alarmrotte besteht üblicherweise aus zwei Eurofightern, die binnen Minuten aufsteigen, um mögliche Gefährdungen zu überprüfen oder auch abzuwehren, wenn nötig. Die gegenseitigen Kontrollen sind aber weitgehend Routine.
Das Taktische Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“, das an diesem Einsatz beteiligt war, stellt die Alarmrotte eigentlich am Standort Wittmund. Aufgrund von Baumaßnahmen in Wittmund sei das Waffensystem Eurofighter derzeit aber am Standort Laage stationiert und operiere von dort aus, wie es von der Bundeswehr heißt.
Das Geschwader stellt zeitweise im Verbund mit den anderen Eurofighter-Verbänden der Luftwaffe Kräfte zur Sicherung des NATO-Luftraums auch an Standorten außerhalb Deutschlands zur Verfügung.
Die Iljuschin Il-20, ein Flugzeug spezialisiert auf elektronische und Fernmeldeaufklärung, wurde erstmals 1978 von der NATO beobachtet. Entwickelt wurde die Maschine in der ehemaligen Sowjetunion und während des Kalten Krieges vor allem über europäischen Gewässern gesichtet.