Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute: Sollte ich eine Steuererklärung machen?
Unterlagen durchforsten, Belege sortieren, Formulare ausfüllen – den meisten macht die Einkommensteuererklärung wenig Freude, aber viel Mühe. Wer nicht zur Abgabe verpflichtet ist, mag sich daher fragen, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt.
In der Regel lautet die Antwort darauf: Ja. So gaben laut dem Statistischen Bundesamt zuletzt 14,9 Millionen Arbeitnehmer freiwillig eine Steuererklärung ab und 12,6 Millionen von ihnen erhielten eine Steuererstattung – im Schnitt 1.063 Euro. Nur bei knapp jedem Zehnten gab es weniger als 100 Euro zurück.
Grundsätzlich lohnt sich eine freiwillige Steuererklärung meist, wenn Sie viele Ausgaben absetzen können. Dazu zählen zum Beispiel:
Das sind die gängigsten Fälle, in denen Sie mit einer Erstattung vom Finanzamt rechnen können. Es gibt aber noch weitere Umstände, unter denen sich die Mühe lohnt:
Für die freiwillige Steuererklärung können Sie sich übrigens deutlich mehr Zeit lassen als für die verpflichtende. Die Frist endet erst vier Jahre nach Ablauf des Steuerjahres. Sie könnten also bis Silvester 2024 sogar noch die Steuererklärung für das Jahr 2020 nachholen. Für die Steuererklärung 2023 haben Sie Zeit bis zum 31. Dezember 2027 (mehr dazu hier).
Ebenfalls gut zu wissen: Mit einer Steuersoftware oder Steuer-App können Sie kostenlos prüfen, ob Sie mit einer Steuererstattung rechnen können. Bei den Apps Taxfix, Steuerbot und Wiso Steuer zahlen Sie erst, wenn Sie die Erklärung ans Finanzamt schicken. Bei einer Software können Sie eine kostenlose Testversion nutzen. Kostenpflichtige Steuersoftware können Sie wiederum von der Steuer absetzen.