War das der Befreiungsschlag? Der 1. FC Köln gewinnt erstmals seit Anfang Dezember wieder ein Bundesliga-Spiel. Ein Vielkritisierter wird Mann des Spiels.
Dejan Ljubicic stand in der bisherigen Saison des 1. FC Köln neben sich. Gegen Eintracht Frankfurt (2:0) aber drehte der Österreicher endlich wieder auf. Mit seiner besten Saisonleistung und zwei Vorlagen führte er den FC zum Sieg. Die t-online-Einzelkritik:
Der Torhüter musste erstmals gegen Skhiri auf der Hut sein (40.). Kratzte Chaibis Freistoß aus dem Winkel (52.). Leistete sich eine unnötige Unsicherheit gegen Ekitiké (85.). Blieb aber ohne Gegentor – erst zum dritten Mal in dieser Saison.
Schmitz bekam erneut hinten rechts den Vorzug vor Carstensen. Wurde im Spielaufbau früh attackiert, leitete aber immer wieder Angriffe ein. Hatte seine Seite erstaunlich gut im Griff und leistete sich fast keine Fehler.
Hübers absolvierte eine nahezu blitzsaubere Partie. Hatte im Zentrum praktisch alles im Griff, klärte aufmerksam gegen Larsson (61.) und war auch im Spielaufbau aufmerksam. Keine wilden Sachen, sondern solides Handwerk ohne Fehler. Das half dem FC.
Chabot bekam mit Kalajdzic einen Riesen als Gegenspieler, verlor aber fast den entscheidenden Kopfball bei Frankfurt-Ecke gegen Koch. Blockte dafür einen Skhiri-Schuss ab. Hatte neben Hübers alles im Griff, klärte mehrere Standards und ging bei Tutas Gelb-Roter Karte getroffen zu Boden.
Finkgräfe ist die Entdeckung der Saison und bewies dies auch gegen Frankfurt. Gewann die meisten Zweikämpfe aller Spieler auf dem Feld. Verteidigte auffällig gut gegen Ebimbe und Tuta. Leitete immer wieder Chancen durch mutige Vorstöße ein. Ein Junge, der Freude macht!
Martel hatte es enorm schwer im Spielaufbau, weil Frankfurt ihn eng zustellte. Nahm seine Rolle daher vor allem defensiv an und verteidigte aufmerksam im Zentrum. Umsichtige und laufstarke Partie, die er mit einem gewonnenen Kopfballduell vor dem 1:0 krönte.
Huseinbasic arbeitete auf der Doppelsechs enorm viel und versuchte auch, offensiv Akzente zu setzen. Sah Gelb, als er gegen Kalajdzic den Fuß drauf hielt. Ließ Skhiri bei dessen Großchance aus den Augen (39.). Nach der Pause ballsicherer und aufmerksam.
Gegen seinen Stammclub war Alidou besonders motiviert. Begann mit einem guten Laufweg und glücklichen Dribbling als Vorlage für Ljubicic (5.). Wurde in letzter Sekunde von Nkounkou am 1:0 gehindert (63.). Erzwang mit Dribbling und Zweikampf die Gelb-Rote Karte für Nkoukou (66.) und machte beim anschließenden Freistoß das 1:0 (67.). Kurze Zeit später mit Krämpfen ausgewechselt.
Ljubicic präsentierte sich das erste Mal seit Monaten in starker Form und war der Mann des Spiels. Bekam früh eine Chance per Seitfallzieher, setzte diesen aber weit drüber (5.). Verzettelte sich vor dem Abschluss (39.). Bekam aber im Laufe der ersten Halbzeit richtig Lust auf die Partie. Verzog aus 20 Metern nur knapp (45.). Dann kam die zweite Hälfte und Ljubicic bereitete beide Tore zum Sieg vor: erst mit seinem Schuss, den Alidou abfälschte, dann mit dem Ballgewinn und dem Pass auf Thielmann.
Der Kapitän fand sich sofort zurecht, verteilte die Bälle und steckte sie durch, trat gute Standards und suchte auch selbst den Abschluss. Lief viel und war irgendwann platt, sodass er für die Schlussphase vom Feld ging.
Der Stürmer bekam die erste Chance nach nur einer Minute, stand aber knapp im Abseits. Bei der zweiten Großchance stand er nicht im Abseits, aber Trapp parierte stark (15.). Super Ballgewinn, Antritt und Querpass auf Alidou (63.). Brachte Müngersdorf endgültig zum Beben, als er nach Ljubicic-Vorlage knochentrocken zum 2:0 einschoss.
Sargis Adamyan (ab der 73.)