Lidl hat sich neue Ziele für einen größeren Anteil von Frischfleisch aus höheren Tierhaltungsklassen in seinem Sortiment gesetzt. Tierschützer sind skeptisch.
Der Lebensmitteldiscounter Lidl hat sich neue Ziele für einen höheren Anteil von Frischfleisch aus höheren Tierhaltungsklassen in seinem Sortiment gesetzt. Bis 2025 soll der Anteil des Frischfleischsortiments der Eigenmarke zu mehr als 50 Prozent mindestens mit Haltungsformstufe drei gekennzeichnet sein, wie das Unternehmen am Donnerstag erklärte. Tierschützer begrüßten die Ankündigung, warnten jedoch vor einer möglichen Verwässerung der Kriterien für die Haltungsformen.
Lidl hatte sich nach eignen Angaben bislang das Ziel gesetzt, bis 2026 mindestens 33 Prozent des Eigenmarkensortiments an Frischfleisch auf die Haltungsstufen drei und vier umzustellen. Dieses Ziel sei nun bereits erreicht worden. „Bis Ende des Jahres werden 40 Prozent auf diese höheren Haltungsformstufen umgestellt sein“, erklärte das Unternehmen. Deshalb werde das Ziel nun angehoben.
Lidl: Politik müsse Voraussetzungen schaffen
Bis 2030 will Lidl demnach nur noch Fleisch aus den höheren Haltungsformen anbieten – „wenn eine ausreichende Warenverfügbarkeit gewährleistet ist“, schränkte das Unternehmen ein. Die Politik müsse „die Voraussetzungen für den Umbau der Tierhaltung und hin zu den höheren Haltungsformstufen schaffen“.
„Lidl hat erste Ziele erreicht und bleibt auf Kurs, das begrüßen wir“, kommentierte Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, die Ankündigung. „Der Handel reagiert auf den gesellschaftlichen Wunsch nach mehr Tierschutz. (…) Damit ist er der Politik weit voraus.“
Derzeit drohe allerdings ein „Unterbietungswettbewerb“ der verschiedenen Zertifizierungsprogramme für die Haltungskennzeichnung, warnte Schröder. Es würden „nur wenige Kriterien“ herangezogen und es werde nicht genug kontrolliert.