Eigentlich sollte es um die Staatsschulden gehen: Aktivisten störten in Leipzig ein Podiumsgespräch mit Christian Lindner. Der Finanzminister konterte scharf.
Aktivisten der Letzten Generation haben in Leipzig eine Veranstaltung mit Finanzminister Christian Lindner gestört. Das berichtet unter anderem ein Korrespondent des Deutschlandfunks sowie die Letzte Generation selbst auf der Plattform X. Der FDP-Politiker war zu einem Podiumsgespräch unter dem Titel „Wie geht es weiter mit den Staatsschulden?“ im Leipziger Kupfersaal.
Eine Sprecherin der Polizei Leipzig bestätigte t-online, dass es im Kupfersaal einen Polizeieinsatz gegeben habe. Mehrere Personen haben die Veranstaltung mit Lindner durch Zwischenrufe gestört, sagte die Sprecherin. Forderungen des Veranstalters, den Saal zu verlassen, seien sie nicht nachgekommen. Deshalb hätten Einsatzkräfte der Polizei die Störer nach draußen begleitet und Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs gegen sie gefertigt.
Lindner bezeichnet Klimaaktivisten als „Antidemokraten“
Deutschlandfunk-Korrespondent Alexander Moritz berichtete, dass die Aktivisten unter anderem „Für die FDP steht die Wirtschaft vor Gerechtigkeit“-Rufen störten. Lindner entgegnete demnach: „Mir ist lieber, dass ihr hier demonstriert statt euch irgendwo festklebt“ und bezeichnete Aktivisten der Letzten Generation als „Antidemokraten“.
Er soll noch ein Selfie mit den Aktivisten gemacht und ihnen gesagt haben: „Ihr macht Klimaschutz in eurer deutschen Wohlstandsblase. Wer Klimaschutz zur Frage von Armut und Deindustrialisierung macht, wird scheitern.“
Die Letzte Generation veröffentlichte ein Video, das Lindners Reaktion auf die Aktivisten zeigt. „Ihr könnt protestieren, aber die Demokratie, der Rechtsstaat und die Marktwirtschaft, die Werte dieser Gesellschaft sind stärker als ihr“, ruft er ihnen vom Podium unter Applaus zu.