DFB-Pokal, Achtelfinale
Leipzig zerlegt Frankfurt – und rettet Trainer Rose
Aktualisiert am 04.12.2024 – 22:45 UhrLesedauer: 2 Min.
Die zuletzt kriselnden Sachsen spielen gegen die Eintracht groß auf und setzen sich klar durch – gleich zweimal gibt es ein Traumtor zu bestaunen. Dazu setzen die Spieler ein Zeichen für den Trainer.
Ein deutlicher Sieg gegen die Krise: RB Leipzig hat durch ein 3:0 (1:0) gegen Eintracht Frankfurt das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht – und den ersten Sieg seit sechs Spielen gefeiert. Benjamin Šeško mit einer sehenswerten Einzelaktion (31.), und der überragende Loïs Openda (50., 58.) trafen für die Sachsen gegen über weite Strecken enttäuschende Gäste.
Durch den überzeugenden Erfolg wird wohl auch die Lage für den zuletzt angeschlagenen Trainer Marco Rose wieder entspannter – RB hatte fünf der letzten sechs Spiele verloren, ein vorzeitiges Aus des 48-Jährigen in Leipzig schien nicht mehr ausgeschlossen. Die Szene nach dem zweiten Tor von Openda sprach Bände: Alle Leipziger Spiele rannten zu Rose und herzten ihn.
Dass eine der derzeit formschwächsten auf eine der formstärksten Mannschaften trifft, war in Leipzig nicht zu sehen. Zumindest nicht in der angedachten Rollenverteilung. Denn es waren nicht etwa die seit neun Partien unbesiegten Frankfurter, die das Geschehen dominierten. Sondern Leipzig – und damit das Team, das von den letzten sechs Pflichtspielen fünf verloren hat.
Anders als zuletzt in Bundesliga und Champions League legte RB hochkonzentriert los. Weil das Pressing passte und die Zweikampfquote auch, kam die Eintracht überhaupt nicht ins Spiel. Leipzig schnürte den Gegner in der eigenen Hälfte ein, fast so wie in guten alten Zeiten. Es war darum nur die logische Konsequenz, dass Roses Mannschaft in Führung ging.
Nach einem herrlichen Solo umkurvte Sesko auch Eintracht-Keeper Kevin Trapp und schob den Ball flach ins Netz. Fast alles, was RB beim desolaten 1:5 gegen Wolfsburg zuletzt hatte vermissen lassen, zeigte man nun gegen Frankfurt. Die Eintracht dagegen konnte mit Kampf und Leidenschaft der Sachsen nicht mithalten.
Einen großen Vorwurf konnte man der Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller anfangs gar nicht machen, nur, dass man etwas zu passiv agierte. So kamen die Torjäger Hugo Ekitiké und vor allem der seit Monaten überragende Omar Marmoush nicht in die Partie, weil Leipzig sie konsequent beackerte. Und dann auch noch nachlegte.
Der starke Antonio Nusa drang über links in den Strafraum ein und schob flach ins Zentrum, wo der einlaufende Openda aus kurzer Distanz das 2:0 erzielte. Wenig später legte der Belgier aus der Distanz fulminant nach und hämmerte den Ball zur Entscheidung in die Maschen. Spätestens jetzt konnte man der Eintracht dann doch einen großen Vorwurf machen, nämlich den der Nachlässigkeit.
Die Leipziger Profis dagegen stürmten nach dem Treffer demonstrativ auf ihren schwer angezählten Trainer Rose zu und jubelten Arm in Arm mit ihm. Spätestens danach wagte sich Frankfurt immerhin ein wenig vor, aber richtig gefährlich wurden die Hessen den Gastgebern nie. In der 80. Minute probierte Ekitiké es mal aus der Distanz, sein Schuss war aber kein Problem für RB-Torhüter Maarten Vandevoordt.